Die Frau, die mit den Elfen spricht

Erla Stefánsdóttir ist Islands „Elfenbeauftragte“. Die Hellsichtige wird zurate gezogen, wenn es um heikle Bauvorhaben geht und sich Pannen am Bau auffällig häufen. Ihr Wissen um die Welt der Energien und Energiewesen umfasst aber weit mehr als die Welt der Elfen und Zwerge.

Island ist bei uns berühmt für seine Geysire, Gletscher und Pferde – und für den außergewöhnlich selbstverständlichen Umgang mit Elfen, Zwergen und Elementarwesen. Kommen Bauvorhaben zum Stillstand, können in Island die Elfen und andere Elementarwesen dafür verantwortlich sein. Dann holt man Erla Stefánsdóttir, die mit den Elfen kommuniziert und eine Lösung findet, mit der auch diese Wesenheiten leben können. So kommt es, dass zum Beispiel eine Straße plötzlich eine Biegung um einen großen Stein herum macht, statt dass dieser einfach weggeräumt wurde. Und dank des von Erla Stefánsdóttir ausgehandelten Kompromisses gehen die Bauvorhaben dann wieder flott voran. Bekanntestes Beispiel für solche durch Elfen geforderte Umwege ist der „Elfenhügelweg“ (Alfholsvegur) zwischen Reykjavík und Kópavogur, einem Vorort der Hauptstadt, wo der Straßenverlauf einen Schlenker um einen Hügel macht, auf dem die Elfen leben. Und in der Stadt Grundarfjördur wurde in der Bebauung der Hauptstraße das Haus mit der Hausnummer 84 gleich ganz ausgelassen, denn in dem dortigen großen Felsen zwischen Hausnummer 82 und 86 wohnen die Elfen. Zwar ist „Elfenbeauftragte“ (Isländisch: Álfasögusafni, wörtl.: „Elfenmärchensammlerin“) kein offizieller Titel, aber die Bezeichnung der Medien für diesen außergewöhnlichen Job hat sich eingebürgert – seit nunmehr fast 20 Jahren ist Erla Stefánsdóttir offiziell „die Frau, die mit den Elfen spricht“.

die-frau-die-mit-den-elfen-spricht01Landkarte der Elfenwohnungen
Bekannt wurde Erla Stefánsdóttir in den 90er Jahren. 1993 erhielt sie den Auftrag, einer Pfadfi ndergruppe in Hafnarfjördur die Elfenwohnstätten zu zeigen. Sie zeichnete auf, was sie mit ihrer Intuition und geistig mit dem „Dritten Auge“ an Elfen, Zwergen, Lichtelfen und Wasserbewohnern wahrnahm. Eine befreundete Landschaftsarchitektin half ihr, alles in eine Landkarte einzufügen. Die erste Karte der verborgenen „Elfen-Welten“ war entstanden. Ihr folgte ein Jahr später eine ähnliche Karte für die Stadt Isafjördur. 2001 wurden diese Karten offi ziell von den Technischen Werken Reykjavik gedruckt und wurden im Ausland berühmt. Touristen strömten zu diesen Orten und versuchten einen „Blick“ auf die Wesen zu erhaschen und ihre Energien zu erspüren. Sie wollten mit dieser energetischen Wanderkarte selbst erfühlen lernen, was beispielsweise die Wohnstätte einer Elfe von der eines Zwerges unterscheidet. So wurde Erla Stefánsdóttir nicht nur bei esoterisch interessierten Menschen die berühmteste Isländerin.
Eigentlich ist die Elfenbeauftrage Klavierlehrerin von Beruf. Schon als kleines Mädchen aber spielte sie mit Elfenkindern. „Ich kann Elfen sehen und mit ihnen sprechen. Als Kind wusste ich gar nicht, dass das etwas Besonderes ist, und sorgte für Verwirrung, wenn ich von meinen Spielkameraden sprach. Heute stelle ich diese Fähigkeiten jedem zur Verfügung, und ich möchte die Elfen und ihren Lebensraum schützen“, sagt Erla Stefánsdóttir.

Geistige Heilkräfte
Aber nicht nur Elfen sieht sie, von denen es ihrer Wahrnehmung zufolge allein schon über 60 verschiedene Arten von der Blumen- bis zur Lichtelfe gibt. Sie kommuniziert auch mit Wassernymphen, Zwergen, Trollen, Gnomen, Feen und anderen Wesen. Sie nimmt Engel wahr und Bergötter, aber auch Verstorbene in ihrem Seelenleib. Dank ihrer außergewöhnlichen Hellsichtigkeit sieht sie die feinstoffl iche, energetische Ausstrahlung von Materie, von Musik, von Kraftorten und Bankgebäuden, von Lebewesen und Bewusstseinsfeldern.

Im Laufe der Jahre wurde sie von ihren geistigen Helfern immer wieder unterrichtet und sie entwickelte die Fähigkeit des geistigen Heilens. Dabei sieht sie sich allerdings nur als Vermittlerin helfender Energien von Wesen aus anderen Ebenen. „Ich kann das eigentlich nicht selbst steuern, es ist, als würden meine Hände auf die Stellen gelegt, die Heilung brauchen“, berichtet sie und fühlt sich dabei durchströmt von „einer Kraft, die von meinen geistigen Freunden und göttlichen Wesen stammt, die hinter diesen stehen“. Dank ihrer Hellsichtigkeit kann sie das Energiefeld der Kranken dabei beobachten und kontrollieren: „Ich sehe, wie die Aura des Kranken das Licht und die Farben, die von der geistigen Welt ausgesandt werden, aufnimmt. In den wenigsten Fällen weiß der Mensch selbst etwas davon.“

Resümee ihrer Erfahrung
In ihrem Buch „Lifssyn min“ berichtet Erla Stefánsdóttir von all ihren verschiedenen Wahrnehmungen, die sie in die Energien der Materie, der Gefühle, der Gedanken und der Intuition und des Bewusstseins unterteilt. So entstand aus reiner sensitiver Wahrnehmung und geistiger Anschauung heraus auch eine Systematik dieser feinstoffl ichen Bereiche. Nicht immer stimmen diese völlig mit traditionellen spirituellen Lehren überein. Beispielsweise ordnet sie den sieben Chakras des Menschen aus ihrer Wahrnehmung heraus andere Farben und seelische Themen zu als üblich. So steht ihren Erfahrungen zufolge das Halszentrum mit der Welt der Gedanken in Verbindung, das „Milzzentrum“ als drittes Chakra mit der „Einheitswelt“ und das Stirn-Chakra mit der „Welt des Gefühls“. Viele geistige Wahrnehmungen wie die Welt der Elfen, die ihr durch Aktivierung des Stirnchakras möglich sind, ordnet sie daher der Welt der Gefühle zu. Sehr anschaulich beschreibt sie die energetische Entwicklung des Menschen und die Integration seines „Seelensterns“ bis zum Alter von 18 bis 20 Jahren. Und spannend sind ihre Wahrnehmungen zur spirituellen Entwicklung, bei der bestimmte Chakras verschmelzen und zusammen agieren.

So lässt uns Erla Stefánsdóttir an dem großen Schatz ihrer vielfältigen hellsichtigen Wahrnehmungen teilhaben und das Resümee ihrer Erfahrung zeigt, dass sie sogar noch weit mehr ist als „die Frau, die mit den Elfen spricht“.

BUCH-TIPP
Lifssyn min
176 Seiten, € 26,80