Richtiges Fasten

Fasten im Frühjahr ist für den Organismus eine Wohltat – aber nur, wenn Sie es richtig machen! So vermeiden Sie grundlegende Fehler beim Fasten.

Die Sonne und die frischen Farben der Natur wecken unsere Lebensgeister. Jetzt ist die richtige Zeit, um die „Schwere“ des Winters zu verabschieden – auch den „Winterspeck“!

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Die meisten Fastenfreunde legen im März, April oder November eine „Essenspause“ ein. Im Winter und im Hochsommer reagiert unser Körper nämlich viel träger auf die heilenden Reize des Fastens. Doch Vorsicht – auch „Nichtsessen“, also das Null-Kalorien-Fasten, will gelernt sein! Die Fastenkur mit Säften, Obst oder Gemüse ist schon wesentlich einfacher, aber auch da werden leider gefährliche Fehler gemacht. Nicht selten schießen wir in unserem Eifer, uns selbst etwas Gutes zu tun, über das vernünftige Maß hinaus. Jeder hat eine individuell ganz unterschiedliche Grenze, ab wann das Fasten oder die Entschlackungskur ihm mehr schadet als nützt. Dieses vernünftige Maß hängt mit dem Grad der jeweiligen Verschlackung und Übersäuerung und von der im Körper verfügbaren Menge an basischen Mineralien zusammen. Rufen Sie sich ins Gedächtnis: Sinn des Fastens ist weniger das Abnehmen – auch wenn es für viele der eigentliche Antrieb dazu ist. Vielmehr soll der Organismus durch das Fasten von krankmachenden Stoffwechselresten, den sogenannten Säureschlacken, und Umweltgiften befreit werden. Auch Geist und Emotinen können in dieser Zeit besonders gut „entschlackt“ werden. Nehmen Sie sich während des Fastens genügend Zeit, die Seele „baumeln lassen“. So können Sie sich besser auch von eingefahrenen Verhaltensmustern und emotionalem Ballast befreien.

Der Krankheit den Nährboden entziehen
Fasten kann der schnellste Weg sein, um seinen übersäuerten Organismus wieder in ein gesundes basisches Niveau zu führen. Und „ganz nebenbei“ wird dadurch vielen Erkrankungen der „Nährboden“ entzogen. Die allermeisten Leiden stehen nämlich in Zusammenhang mit einem übersäuerten Körper – angefangen von Haarausfall und Cellulitis bis zu den Ablagerungskrankheiten wie Arthrose, Rheuma und „Verkalkung“ der Blutgefäße. Heute ist fast jeder Deutsche übersäuert. Der Grund liegt vor allem in unserer Zivilisationskost mit zuviel Zucker und Weißmehlprodukten, zuviel Fleisch und Milchprodukten und falschen Essgewohnheiten wie zu schnelles und zu spätes Essen. All das führt dazu, dass im Stoffwechsel mehr Säuren entstehen, als wir basische Mineralien zu ihrer Neutralisation zur Verfügung haben. Sie werden als saure Salze in Gewebe und Gelenken deponiert, was je nach Ort der Ablagerung zu den unterschiedlichsten Gesundheitsstörungen führen kann. Heute beginnt der Mensch schon in der Kindheit diese Abfallprodukte seines Stoffwechsels und zusätzliche Umweltgifte in sich anzureichen. Dadurch wächst beispielsweise die Dicke einer Zellwand im Laufe des Lebens auf das Fünffache an, was wiederum die Zellversorgung immer mehr behindert. Und gleichzeitig nimmt durch die Ablagerungen die Wassermenge im gesamten Gewebe des Körpers von zirka 85 Prozent auf 60- 65 Prozent ab.

Sogar die konservative Deutsche Gesellschaft für Ernährung warnt vor dem Überschuss an säurebildenden Substanzen wie Fleisch und Zucker. Nach ihr liefert sogar schon die normale heutige Mischkost ein Zuviel an Säuren von 50- 80 Milliäquivalent pro Tag. Um diesen Mineralienmangel zu kompensieren, müsste man 1,5 Kilogramm Kartoffeln oder 800 Gramm Bananen pro Tag essen.

Doch wir sind der krankmachenden Übersäuerung nicht völlig hilflos ausgeliefert! Auch wer seine Ernährung nicht grundlegend umstellt und künftig nur noch eine überwiegend basische Kost zu sich nimmt, kann die Verschlackung und damit den Alterungsprozess zumindest hinauszögern: durch sinnvolles Fasten und die tägliche Nahrungsergänzung mit basischen Pflanzen oder Mineralstoffen.

Zudem gibt es deutliche Hinweise darauf, dass die Fähigkeit zu Entspannung, Sensitivität und sogar spirituellen Erfahrungen wächst, wenn der Körper stärker in ein basisches Niveau gebracht wird. So berichten spirituelle Ernährungsfachleute wie Gabriel Cousens, dass die geistig-spirituelle Entwicklung seiner Klienten durch basische Ernährung und Nahrungsergänzung wesentlich befördert wurde.

Richtig Fasten mit Säureausgleich
Während des Fastens hat unser Körper endlich die Chance, etwas von den eingelagerten Stoffwechselresten auszuscheiden. Er muss sich nicht mit dem ständig neu dazukommenden „Müll“ beschäftigen, sondern kann alte Säureschlacken loswerden. Jedes „Basenfluten“ mobilisiert nun irgendwo in uns alte Ablagerungen und bringt sie in Bewegung. Jetzt zeigt sich, ob man sich richtig auf das Fasten vorbereitet hat: Die Kunst beim Fasten ist, diesen „Müll“ so hinaus zu bringen, dass unsere empfindlichen Zellwände, Nervenenden und Gelenke durch die Säurereste nicht gereizt oder sogar beschädigt werden. Gelingt das nicht, dann treten die beschönigend „Fastenkrisen“ genannten Probleme auf: Kopfschmerzen, Verspannungen, Gliederschmerzen und oftmals sogar Schwellungen der Gelenke, Finger und Zehen, nässende oder rissige Hautstellen, Afternässen, – rötungen und sogar Afterrisse und Hämorrhoiden. All das sind Notreaktionen unseres Körpers auf zu viele Säureschlacken – also auf eine Übersäuerung, die jetzt aber allein durch die Überbleibsel der alte Esssünden hervorgerufen wird.

Kardinalfehler: Unser Organismus hat heute in der Regel viel zuwenig basische Mineralstoffe gespeichert, um die durch das Fasten gelösten Säureschlacken neutralisieren zukönnen.

Tipp: Bereiten Sie das Fasten langfristig mit Basenmineralien vor. Nehmen Sie mindestens vier Wochen lang vor dem Fasten verstärkt basische Mineralstoffe zu sich – entweder als Basenmineralien wie zum Beispiel „Urbase extra“, „Dr. Jacobs- Basenpulver“ und „Alkala N“ oder in Form von frischen Pflanzen wie Löwenzahn, Bärlauch und Brennnessel bzw. mit natürlichen Pflanzenkonzentraten wir Bittersäften und Pflanzenpulvern. Dieses Extra an gesunden Basenmineralien behalten Sie während des Fastens und noch mindestens vier Wochen lang danach bei. Am besten wäre es, Sie gönnen Ihrem Organismus sogar ein ganzen „Basenjahr“ damit! Sie werden staunen, wie sich Ihr gesamtes Wohlbefinden nach und nach verbessert – auch ohne Fasten!

Empfehlenswerte Fastenarten
Neben dem radikalen Null-Kalorien-Fasten gibt es eine Vielzahl an Fastenarten, Diätformen und Schlankheitskuren, von denen aber nur wenige sinnvoll sind. Zu empfehlen ist beispielsweise die Basendiät, bei der nur Gemüse, Obst und Salate gegessen werden, und das Saftfasten mit frisch gepressten Obst- und Gemüsesäften. Eine neue Variante ist das Spirulina-Saftfasten. Hier werden frisch gepresster Apfelsaft mit Banane oder Gemüsen und mit pulverisierten Spirulina-Algen im Mixer püriert – fertig ist die Fastenspeise (siehe ausführlich in dem Buch „Spirulina, Chlorella, Afa“). Diese Fastenvariante kommt dem schnellen Berufsalltag sehr entgegen. Die Shakes enthalten alle wichtigen Nährund Vitalstoffe wie Vitamine, Mineralien, Enzyme und hochwertiges pflanzliches Eiweiß. Sie entgiften und entschlacken den Organismus und helfen den Zellen, sich zu regenerieren. Die Algen enthalten unter anderem sehr viel Eiweiß – dreimal soviel wie Fleisch und etwa doppelt soviel wie die „Eiweiß-Pflanze“ Soja. Anders als tierisches Eiweiß wirkt dieses jedoch nicht übersäuernd. Eine hohe Eiweißmenge in der Nahrung bewirkt zudem, dass die Schilddrüse den Stoffwechsel ankurbelt und der Energieumsatz steigt – die Folge: Fettpölsterchen und die darin eingelagerten Schlacken und Umweltgifte „schmelzen“ langsam aber stetig dahin, zwischen 1 bis 6 Kilogramm im Monat.

Zugleich stellen die ungewöhnlichen Algen gemeinsam mit den frisch gepressten Obst- und Gemüsesäften alle wertvollen Bausteine für den Aufbau der Muskeln und zur Erneuerung der Zellen zur Verfügung. Beispielsweise enthalten die Spirulina-Algen große Mengen an Beta-Carotin, nämlich rund 1700 Milligramm pro Kilo – das Vierzehnfache wie in der gleichen Menge Karotten, die als Hauptträger dieser gesundheitlich sehr wichtigen Vorstufe des Vitamin A gelten. Beta-Carotin kann zahlreiche Umweltgifte und sogenannte freie Radikale neutralisieren und ist daher ein hochwirksamer Zellschutz. Vor allem Haut- und Schleimhäute sowie die Augen (insbesondere bei Computer-Arbeit) benötigen es. Ein Mangel kann zur Verschlechterung des Sehvermögens und Nachtblindheit führen. Medizinisch wird Beta-Carotin zum Schutz gegen Krebs und begleitend zur Chemo- und Strahlentherapie eingesetzt. Untersuchungen am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg ergaben, dass sich durch Spirulina die Aktivität der Abwehrkräfte verdoppelt.

Wem aber das Selbstherstellen eines Spirulina-Shakes doch zu zeitaufwendig ist, der kann auf Fertigdrinks in Pulverform zurückgreifen wie beispielsweise „Green Energy“ oder „SpiruFit“.

Spirulina-Fastenshakes
Ersetzen Sie eine oder alle Mahlzeiten durch einen Spirulina-Fastenschake.

Gemüse-Spirulina-Shake
Zutaten: 1/8 l Karottensaft (oder 2 Karotten), 1/8 l Rote-Bete-Saft (oder 1 gedünstete Rote Bete), 1/8 l Apfelsaft (oder 1/2 Apfel), sowie den Saft von: 1/4 Salatgurke, 1/4 Sellerie, 1/2 Knoblauchzehe; 2 geh. TL Spirulina- Pulver, ca. 1/8 l mineralarmes Wasser (gesamt ca. 210 kcal)ÐSpirulina mit etwas Wasser im Mixer verquirlen. Die Säfte hinzugeben (oder die Karotten, Apfel, Knoblauch, Sellerie und rote Bete schälen, klein schneiden und im Mixer zerkleinern). Gemeinsam mit dem restlichen Wasser durchmixen.

Bananen-Apfel-Shake
Zutaten: 1 Banane, 1/4 l Apfelsaft, 2 Msp. Zimt, 2 geh. TL Spirulina-Pulver, 1/4 l mineralarmes Wasser (gesamt ca. 320 kcal.). Den Apfelsaft in den Mixer gießen, Spirulina- und Zimtpulver dazugeben. Darauf die klein geschnittene Banane geben. Als Letztes das Wasser dazugeben und alles gründlich durchmixen.

Sprossen-Shake
Zutaten: 2 Tassen Keimlinge gemischt nach Wahl, zum Beispiel: Alfalfa, Kresse, Radieschen, Quinoa, Senf, Sonnenblumen, Gerste, Dinkel, 1/8 l Gemüsesaft, 1/8 l Apfelsaft (oder 1/2 Apfel), 1 Prise Salz, 2 geh. TL Spirulina-Pulver, 1/4 l mineralarmes Wasser (gesamt ca. 160 kcal). Die Keimlinge mit der Hälfte der Säfte und des Wassers im Mixer gründlich durchmixen. Spirulina und den Rest der Säfte und des Wassers hinzufügen und nochmals durchmischen lassen.

BUCH-TIPP
Arndt, Ulrich
Spirulina, Chlorella, Afa-Algen
108 Seiten, € 12,90
ISBN: 978-3-934647-57-2
Hans-Nietsch-Verlag
BUCH-TIPP
Cousens, Gabriel
Ganzheitliche Ernährung…
380 Seiten, € 19,90
ISBN: 978-3-934647-45-9
Hans-Nietsch-Verlag