Die wundersame Heilwirkung der Melasse

„Melasse? Was ist denn das?“ diese Frage bekommt man immer wieder gestellt, wenn man über ihre medizinische Bedeutung berichtet. Ein Abfallprodukt aus der Zuckerherstellung würden so einige Zeitgenossen sagen. Aber sie ist wohl bei weitem mehr, als nur ein Nebenprodukt. Für Insider ist sie der wichtigste Anteil, der nach der Verarbeitung des Zuckerrohrs übrig bleibt. Leider unterschätzen viele Menschen immer noch den hohen gesundheitlichen Wert der Melasse. Dabei ist es ein uraltes Hausmittel, das schon sehr früh bei vielen Krankheiten eingesetzt wurde. Das Wort „Melasse“ ist ein französisch-spanisches Lehnwort, abgeleitet von „miel“ für Honig. So sollte man ihn auch betrachten – als den Honig des Zuckerrohrs.

Seine Anwendungsgebiete sind breit gefächert. Von positiven Auswirkungen bei Arthritis und Arthrose (akute und chronische Gelenksentzündung) oder Krampfadern, Hauterscheinungen (Ekzeme), Störungen im Herz-, Kreislaufsystem, Nervenleiden und Verdauungsstörungen wird berichtet. Selbst Gallensteine sollen durch die Anwendung der Zuckerrohrmelasse schon verschwunden sein.

Was ist nun das Besondere an der Melasse? 

Sie liefert nicht nur über ihre Zuckerarten den Brennstoff, damit wir uns bewegen und denken können, sondern sie liefert auch die von der Pflanze mit Hilfe des Sonnenlichts vorgefertigten Bausteine die man für die tägliche Zellerneuerung benötigt. Während der Körper ernährt wird, wird er auch laufend erneuert. Ferner sind Tag und Nacht die Reparatursysteme unseres Organismus aktiv.

Nahrung hat in diesem Zusammenhang die wesentlichste Bedeutung und damit Einfluss auf den Zustand der inneren Organe, aber auch Haut, Haare, Nägel, wie rasch die körperliche Alterung fortschreitet, ob der Zellstoffwechsel funktioniert, wie aktiv das Immunsystem, oder wie gesund das Blut ist. Gerade das Blut verbindet alle Organe zu Organsystemen. Wenn die einzelnen Zellen nicht optimal versorgt und entsorgt werden, leidet der Gesamtorganismus an gravierenden Folgen.

Eine optimale Zusammensetzung der Ernährung hat Einfluss darauf, welche Gene aktiviert werden und ob erbliche Schwachstellen zu schaffen machen, oder diese eher ausgeglichen werden. Sie bestimmt, welche Krankheiten  wann ausbrechen, ob und wie rasch Genesung möglich ist.

So finden sich auch erstaunliche Einblicke in die Zusammensetzung und Wirkungsweise des „Lebensmittels“ Melasse, die bisher noch viel zu wenig bekannt sind und daher auch nicht genutzt werden.

In ihrem Potential werden die Inhaltsstoffe oftmals nicht vollständig verstanden und daher unterschätzt. Dabei ist Zuckerrohrmelasse leicht und preisgünstig zu erhalten.

Zu sagen, dieser oder jener Inhaltsstoff sei am wichtigsten, wäre mit Sicherheit falsch. Wie in einem Orchester niemals ein Instrument alleine für den Klang der Musik verantwortlich ist, so kann auch ein Wirkstoff nicht alleine maßgeblich sein für die positiven Wirkungen der Melasse. Nur in ihrer Kombination entfalten die Vitalstoffe ihre volle Wirkung.

Leider ist es zur Zeit noch nicht möglich, alle Inhaltsstoffe der Melasse aufzuführen. Zuckerrohrmelasse ist ein Naturprodukt. Zuckerrohr (Saccharum officinarum) ist eine Pflanze aus der Familie der Süßgräser. Es enthält wie alle Gräser abertausende pflanzeneigene Farb- und Geschmacksstoffe, Vitamine und Mineralstoffe.

Gerade die Farb- und Geschmacksstoffe, auch als sekundäre Pflanzenstoffe bekannt, wirken antioxidativ und somit als Radikalenfänger, antimikrobiell, antikanzerogen (gegen Krebs) und entzündungshemmend.

Leider sind bis zum heutigen Tag nur ca. 5% der sekundären Pflanzenstoffe pharmakologisch untersucht worden. Von den wenigen, die man bisher erforscht hat, finden sich viele mit extrem positiven Eigenschaften und im Verbund lässt sich sagen, dass die meisten von ihnen lebensnotwendig sind.

Sie verstärken sich in ihrer Wirkung und regenerieren Vitamine. Sie reparieren DNA-Schäden und fangen krebserregende Substanzen im Körper weg, bevor diese gesunde Zellen schädigen können und vieles mehr. Melasse beinhaltet eine hohe Anzahl an sekundären Pflanzenstoffen, die genaue Anzahl ist bis heute unbekannt. Ein Großteil dieser sekundären Pflanzenstoffe ist hitzestabil und überlebt den Herstellungsprozess der Melasse. Diese verleihen der Melasse auch zum Teil ihr Aussehen und ihren Geschmack.

Alle grünen Pflanzen bilden über die Photosynthese Zucker. Die Pflanzen wandeln mit der Energie des Sonnenlichts das Kohlendioxyd der Luft und das Wasser in Zucker um. Diesen Zucker benötigen sie für ihr eigenes Wachstum als Energielieferanten. Zuckerrüben und Zuckerrohr sind in der Lage Zucker (Saccharosen) auf Vorrat zu speichern.

Melasse enthält aber nicht nur Zucker und andere Kohlenstoffe, sondern auch Vitamine, Rohprotein (Aminosäuren), diverse Mineralstoffe und Spurenelemente. So finden sich alle B-Vitamine, aber auch die Aminosäuren Histidin, Phenylalanin, Leuzin, Isoleuzin, Valin, Threonin und die Glutaminsäure in der Melasse. Ferner Mineralstoffe und Spurenelemente wie Selen, Kupfer, Kobald, Chrom, Eisen, Mangan, Zink, Natrium, Kalium, Phosphor, Schwefel, Magnesium, Chlorid und Calzium.

Viele dieser Mineralstoffe und Spurenelemente sind wichtig für den Knochenstoffwechsel. Ostheoporose kommt nicht automatisch durch den Hormonmangel im Alter, vielmehr durch Mangelzustände an wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen.

Nehmen wir als weiteres Beispiel Diabetes, also die Zuckerkrankheit. Hier ist allgemeine Lehrmeinung, dass die Bauchspeicheldrüseerkrankt ist und ihre Produktionsfähigkeit für Insulin erschöpft ist.

Insulin schließt die Zelle auf, so dass der Blutzucker in die Zellen eintreten kann. Ein Mangel an Insulin bewirkt nun, das der Blutzucker sich im Blut anhäuft und nun zu wenig Zucker in die Zellen kommt. Nun steigt der Blutzucker nach und nach so hoch an, dass er kleine Gefäße und die Nervenendigungen schädigen kann. Dies mag für viele Diabetiker auch so zutreffen, es gibt jedoch auch Diabetiker die schlecht auf das in der Therapie verabreichte Insulin reagieren. Sie brauchen dann hohe Dosen Insulin um ihren Blutzuckerspiegel etwas zu senken, oder haben einen hohen Spiegel ohne erklärende Nahrungszufuhr. Woraus der Fachmann ersehen kann, das es noch weitere Faktoren geben muss, die für die Aufnahme des Zuckers in die Zelle notwendig sind.

Seit 1959 kennt man eine chromhaltige Substanz im Blut, die als Glukosetoleranzfaktor (GTF) bezeichnet wird. Sie ist absolut notwendig, damit Insulin überhaupt an der Zelle wirken kann. Wie ein Klebstoff heftet sie Insulin und Rezeptor auf der Zelloberfläche zusammen. Fehlt GTF, kann das Insulin nicht an dem jeweiligen Rezeptor andocken. GTF wird aus den Eiweißbestandteilen Glutaminsäure, Cystein und Glycin, sowie Nicotinsäure (Vitamin B3) und  Chrom gebildet. Der GTF wird daher auch als eine biologische Wirkform von Chrom bezeichnet.

Der GTF ist von seinem Wirkmechanismus Vitaminen recht ähnlich. Wir brauchen ihn in ganz kleinen Mengen (ca. 0,1mg pro Tag) zur Aufrechterhaltung unseres Stoffwechsels und zur Verhütung von Diabetes.

Es liegt also nicht immer an der mangelnden Insulinproduktion, sondern häufig nur an einem Mangel an GTF. In einem solchen Fall bringt die zusätzliche Gabe von Insulin oder oralen Antidiabetika (Medikamente zur Verbesserung der Insulinproduktion) nichts. Der Blutzuckerspiegel wird sich nur wenig bis gar nicht dadurch beeinflussen lassen.

Wenn man nun dem Körper die Substanzen zuführt, die er braucht, um den GTF ausreichend bilden zu können, wird man nicht nur den Blutzuckerspiegel senken, sondern die Ursache der Erkrankung beseitigen und genau das sollte Ziel einer jeden Therapie sein, denn nur eine solche Handlungsweise führt zur Heilung.

Wie in diesem Beispiel ersichtlich, kann Melasse auch bei vielen anderen Erkrankungen hilfreich sein. So gibt es auch Besserungen bei Anämie, Alzheimer, oder Angststörungen, aber auch Gelenkprobleme lassen sich mit Melasse behandeln. Lungenerkrankungen, Bluthochdruck, Hauterkrankungen reagieren positiv auf Melasse. Ferner Durchblutungsstörungen, Wachstumsstörungen bei Fingernägeln und Haare, selbst bei der Weißfleckenkrankheit (Vitiligo).

Ein echter und günstiger Allrounder – die Melasse.

Rinne, Jörg
Geboren am 15.2.1968 in Darmstadt. Heilpraktiker, Altenpfleger, Industriekaufmann, Vermessungstechniker, Ausbilder der Johanniter Unfall Hilfe. Leitung der IG-DF mit Joachim Bauer (Interessengemeinschaft für Dunkelfeld- u. Blutdiagnostik) Als Heilpraktiker arbeitet er nun seit 11 Jahren in eigener Praxis in Riedstadt. Schwerpunkte liegen herbei in der Allergiebehandlung sowie der biologischen Krebstherapie. Er leitet mit J. Bauer seit 1994 die Interessengemeinschaft für Dunkelfeld-Blutdiagnostik (IG-DF).

Publikationen:

Besser leben mit Melasse
Das 1×1 der Allergie
Tumore fallen nicht vom Himmel
Die Lupinen
Gesund mit Rote Bete
Was ein Tropfen Blut erzählt