„Langweilig? Ich weiß gar nicht, wie man das schreibt!“

Dass Harald W. Tietze seit über 25 Jahren in Australien lebt und ein Experte für die Kräfte des fünften Kontinentes und Mitentdecker der Stepanovs-Methode ist, macht es für uns interessant, ein Interview mit ihm zu führen. Harald Tietze leitet Seminare zum Thema „Love Remedies“ und ist Autor von über 30 Büchern. Und er ist auf der Internetseite der „old wise men“ zu finden, denn er ist wahrhaftig einer.

newsage: Herr Tietze, können Sie uns zu Beginn vielleicht einen kurzen Abriss Ihrer Biografie geben?
Harald Tietze: Geboren und aufgewachsen bin ich in Franken, ich bin also ein Bayer. Meine Eltern waren in der Landwirtschaft tätig, einer ursprünglich verwurzelten. Sie kannten sich sehr gut mit Heilkräutern und intuitivem Wissen aus. Mein Vater brachte mir von klein auf bei, für außersinnliche Energien und Erdstrahlungen empfänglich zu sein. Ich habe von meinen Eltern viel über die Natur, ihre Kräfte und Schwingungen gelernt, ich kann sie spüren. Dennoch habe ich zunächst das Leben eines normalen Menschen in den 60er und 70er-Jahren der Bundesrepublik gelebt. Ich habe Landwirtschaft studiert, später als Berater, Produzent und Verkäufer gearbeitet und ein Leben mit Familie, Auto und gesellschaftlichen Verpflichtungen geführt. Mit 36, das war 1981, hat es mich dann erwischt: Sechs Wochen lang lag ich mit einer Darmkrankheit im Krankenhaus und spürte dabei, welch negative Energie mir mein Lebensstil, meine Ernährung und der berufliche Stress eingebracht hatten. Ich beschloss, mein Leben radikal zu ändern, und wanderte nach Australien aus.

newsage: Viele Menschen würden gern auswandern, tun es aber nicht. Wie haben Sie Ihren Wunsch in die Tat umgesetzt?
Harald Tietze: Es war wirklich gar nicht so einfach. In dem Jahr bewarben sich 150.000 Menschen für eine Einreise nach Australien, 3000 wurden letztlich aufgenommen. Das waren diejenigen, die Fähigkeiten mit ins Land brachten, die den Behörden nützlich erschienen. Mit meinem landwirtschaftlichen Wissen und Können hätte ich nicht einreisen dürfen. Man hat mich letztlich als „Künstler für Besonderes“ aufgenommen, weil ich Holz kunstvoll schnitzen konnte. Meine Familie durfte ich mitnehmen und meine Eltern sind einige Zeit später nachgekommen. Die Behörden haben uns gesagt, dass mein Vater mit damals 84 Jahren der älteste Einwanderer Australiens aller Zeiten gewesen sei.

newsage: Sie haben dann als Holzkünstler in Australien Fuß gefasst?
Harald Tietze: Weniger. Ich hatte einige Pflanzenkulturen mitgebracht und habe direkt Kontakt mit den einheimischen Naturkräften aufgenommen, auch zu den Heilkundigen der Aborigines. Daneben habe ich für deutsche Zeitungen im Bereich „Natur- und Heilkunde“ Artikel geschrieben – und hatte nach kurzer Zeit den Ruf einer männlichen „Kräuterhexe“ weg. Ich konnte mit meinem Pflanzenwissen wirklich vielen helfen. Nach einigen Jahren war ich bekannt wie ein bunter Hund, immer wieder kamen Menschen zu mir und wollten Teemischungen oder Heilkräuter. Für meine Beratungen habe ich nie Geld genommen. Ich kann einfach nicht Nein sagen, wenn mich jemand um Hilfe bittet … und irgendwann wurde es dann zu viel. Das war der Grund, warum ich 1990 anfing, Häuser zu bauen. Das war etwas ganz anderes, ich war nicht minder erfolgreich und es machte mich sehr zufrieden.

newsage: Irgendwann aber haben Sie begonnen, Bücher zu schreiben …
Harald Tietze: Das war schon viel früher, etwa Mitte der 80er-Jahre. Mein erstes Buch war das „Dowsing Manual“, eine Art Führer durch die Welt der Strahlungen und ihrer Auswirkungen. Mein Vater ließ mich bereits als Sechsjährigen mit einer Rute nach unterirdischen Wasseradern suchen. Heute kann ich alles auch ohne Rute wahrnehmen. Das Thema „Dowsing“ wird mich sicher noch bis an mein Lebensende begleiten, weil es so existenziell und allgegenwärtig ist. Wasseradern sind allerdings nichts grundsätzlich Schlechtes, man muss nur wissen, wie man sie nutzen kann. Das ist die Quintessenz, die ich nach all den Jahren weitergeben kann. Die negative Seite einer Sache darf nie in den Vordergrund gestellt werden. Wenn jemand krank ist, bin ich ja auch nicht in erster Linie an seiner Krankheit interessiert, sondern an seiner Gesundheit. Wie kann ich den Krebs besiegen, wenn ich ihn als Feind erschaffe und meine Energie gegen ihn einsetze? Das wird auf Dauer nicht funktionieren. Die Energie muss für die Gesundheit eingesetzt werden.

newsage: Sie arbeiten mit Krebspatienten? Wie?
Harald Tietze: Einerseits versuche ich zu erkennen, wo der Mensch erkrankt ist, und dann lokal mit Pfl anzen und natürlichen Heilmitteln zu therapieren. Andererseits bin ich natürlich auch an der tief liegenden Ursache interessiert. Was will die Krankheit dem Betroffenen sagen, welches Prinzip steht dahinter? Wussten Sie, dass viele Menschen, die an Krebs erkrankt sind, ähnliche hormonelle Eigenschaften besitzen wie Schwangere? Hier wirken die gleichen Prinzipien des Insich- Tragens. Dies zu erkennen und diese Einsicht weiterzuentwickeln halte ich für eine große Aufgabe.

newsage: Das allein ist ja schon eine Lebensaufgabe, aber Sie tun ja noch viel mehr …
Harald Tietze: Ich habe immer genug zu tun, das ist wahr. Mir macht das Leben mit all seinen Herausforderungen unheimlich viel Spaß. Nach meiner Karriere im Bereich des Häuser-Bauens bin ich nun Reisender, Buchautor, Dozent auf Seminaren und Kongressen und immer mit neuen Projekten beschäftigt. Viele Leute glauben, dass ich mehr weiß als sie …

newsage: Und? Ist das so?
Harald Tietze: Das kann ich so nicht sagen. Vielleicht spreche ich einfach viele Dinge aus, die eigentlich offensichtlich sind. Meine Bücher über Papaya, Kombucha oder Urin zum Beispiel. Die sind nicht erfolgreich, weil ich so viel weiß, sondern weil ich etwas angeregt habe, das viele interessiert. Ich habe diese Dinge ja nicht entdeckt.

newsage: Für die „Love Remedies“ können Sie das aber von sich behaupten.
Harald Tietze: Na ja, wir waren zu dritt. Ingfried und Juta gehören auch dazu. Und letztlich haben wir auch nur das alte Wissen der Aborigines in eine moderne Form gebracht.

newsage: Was macht die „Essenzen der Liebe“ so kraftvoll, was ist das Besondere an ihnen?
Harald Tietze: Die außerordentlich extremen Umweltbedingungen in Australien machen diese Pfl anzen besonders kraftvoll und widerstandsfähig. Doch wir dürfen nicht der Pflanze allein vertrauen, Heilung ist immer Sache des selbstverantwortlichen Menschen. Wer nicht an sich glaubt, dem wird die Pflanze auch nicht helfen können. Dabei kann es so einfach sein. Wir meinen, dass wir unendlich viel wissen müssten, um weiterzukommen. Und wir können tatsächlich nur sehr wenig von uns selbst und der uns umgebenden Natur wissen. Doch wir haben die große Kraft der Intuition in uns. Ich empfehle immer: Handle nach deinem Gefühl, denn dein Gefühl kennt keine Angst. Die Aborigines sind das beste Beispiel dafür.

newsage: Sie haben ein besonderes Verhältnis zu den Aborigines und zu Australien allgemein. Wie ist das Leben dort, was macht es so attraktiv?
Harald Tietze: Das Leben ist einfacher, easy living, und ehrlich gesagt, das Klima ist nun mal angenehmer als in Deutschland, zumindest da, wo ich wohne, im Südwesten. Ich liebe die Umgebung dort, die Pflanzen, die Tiere, ich fühle so ein herrliches Gefühl der Verbundenheit mit der Natur.

newsage: Trotz Ihrer Zufriedenheit stehen Sie nicht still. Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Harald Tietze: Seminare geben, reisen und Bücher schreiben. Nächstes Jahr komme ich für sechs Monate nach Europa, um an einem weiteren Buchprojekt zu arbeiten. Das Thema „Religion“ ist eines, was mich in letzter Zeit stark beschäftigt. Warum bekriegen sich so viele Menschen aus religiösen Gründen? Ich glaube, dass ich in dieser Richtung noch etwas verwirklichen möchte, und halte gerade Augen und Ohren offen.

newsage: Vielen Dank für das spannende Gespräch und viel Erfolg weiterhin.
Harald Tietze: Ich danke Ihnen auch.