Meditation ist ein effektives Mittel, eine „mentale Auszeit” vom Strom der Gedanken zu nehmen, der ständig durch unsere Köpfe rauscht. Es wurde nachgewiesen, dass wir etwa 60.000 Gedanken pro Tag haben und da können Sie sich vorstellen, dass eine solche Auszeit hilft, Energie zu sparen. Es ist vergleichbar mit dem Effekt des Umstiegs auf Energiesparlampen im ganzen Haushalt – Sie sparen damit etwa ein Sechstel des Stroms.
Meditation erzeugt Gehirnwellen, die den Körper in einen Zustand der Entspannung führen. Ihre Frequenz entspricht nämlich genau der, die unser Gehirn erzeugt, wenn sich unser Körper regeneriert. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Meditation den Blutdruck senkt, die Organfunktionen unterstützt, die Intelligenz fördert und das Nervensystem befähigt, sich auf die Schwächen des Organismus zu konzentrieren. Meditation dient natürlich auch anderen Zwecken. Sie kann Ihr spirituelles Wachstum fördern oder Ihnen das Gefühl inneren Friedens vermitteln. Und sie ermöglicht es Ihnen, mentalen Balast leichter loszulassen.
Ich selbst nutze Meditation vor allem zur Stressreduktion. Ich führe ein hektisches Leben und reise jedes Jahr mehrere Male um die Welt, um Vorträge und Workshops abzuhalten. Indem ich meinen Fokus von den Gedanken wegleite und mich dem ergebe, was in mir ist, kann ich mich selbst beruhigen. Ich hatte es früher schon mit verschiedenen Meditationsformen wie Mantras, Atemübungen oder Zen-Meditation versucht, doch ich blieb ruhelos, weil es mir schwer fiel, mich von den abertausenden Gedanken zu lösen, die immer wieder hochkamen. Am Ende gelangte ich zur passiven, geführten Meditation und schuf meine eigene Variante. Bevor ich dabei mit einer Meditationssitzung beginne, praktiziere ich die Progressive Muskelentspannung, bei der alle Muskelgruppen nacheinander für 7 Sekunden angespannt und für 10 Sekunden entspannt werden. Danach gebe ich mich einer meiner geführten Meditationen hin, lasse alles los und verbinde mich mit meinem tiefsten Sein, mit Liebe und Frieden.
Der Vorteil der passiven Meditation ist es, dass man überhaupt nichts tun muss. Man hört einfach nur zu und schon nach ein paar Minuten fällt man in einen Zustand tiefer Trance. Meine eigene Forschung hat gezeigt, dass wir unsere Lebensqualität mit Hilfe geführter Meditationen viel schneller verbessern können als mit traditionellen Techniken. Tatsächlich muss jemand etwa drei Jahre lang traditionelle Techniken üben, um den gleichen Effekt zu erzielen, der mit passiver Meditation bereits nach zwei Wochen erzielt werden kann. Das ist eine gute Nachricht für all jene, die Schwierigkeiten haben, „nur“ zu meditieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass die passive Meditation auch während des Schlafes funktioniert. In meiner Forschung habe ich die Effekte passiver Medita-tion mittels Biofeedback gemessen: Es zeigte sich, dass die Hirnaktivität während der geführten Meditation bereits nach 5 Minuten in einen tiefen Alpha-Zustand kam, einen Zustand der Heilung und Regeneration, in dem der Körper sich auch von selbst entgiftet. Da sich Meditation auf die meisten Menschen positiv auswirkt, empfehle ich täglich zweimal für etwa 15 Minuten zu meditieren. Für mich ist Meditation der Inbegriff der inneren Suche nach uns selbst – sie ist gelebte Spiritualität.