Die Heilkraft der Liebesfrucht

Granatapfel ist uns seit alters her als „Liebesfrucht“, als natürliches Aphrodisiakum bekannt. Jetzt haben Studien auch vielseitige heilende Kräfte der „Götterfrucht“ entdeckt.

die-heilkraft-der-liebesfrucht02Obst ist gesund – das weiß jeder. Granatapfelsaft aber wirkt nachweislich sogar gegen Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, das belegen mehrere kontrollierte medizinische Studien. Allein in den letzten sieben Jahren sind über 140 neue Untersuchungen zum Granatapfel (auch Grenadine genannt) in anerkannten Fachzeitschriften erschienen. Ihre sensationellen Ergebnisse: Granatapfelsaft lindert Entzündungsprozesse und rheumatische Gelenkbeschwerden, verzögert den Alterungsprozess und hemmt die Entwicklung von Alzheimer-Demenz. Er hilft bei Bluthochdruck, Arteriosklerose, Diabetes und Ostereoporose und reduziert die Bildung schädlichen Cholesterins. Außerdem hemmt Granatapfelsaft das Wachstum von Lungen-, Darm-, Haut- und Brustkrebs sowie besonders deutlich von Prostatakrebs.

Traditionelles Heilmittel
Heilende Eigenschaften des Granatapfels sind seit alters her im gesamten Verbreitungsgebiet vom Mittleren Osten bis Indien und China und vom Mittelmeer bis nach Kalifornien und Mexiko bekannt. In der ayurvedischen Medizin wird der Granatapfel beispielsweise wegen seiner kühlenden, anti-entzündlichen Wirkung geschätzt und sein Saft gilt als Bluttonikum. Die chinesische Medizin setzt ihn als Mittel gegen das Altern und zur Stärkung ein. Bei vielen Völkern werden auch andere Pfl anzenteile für Heilzwecke genutzt: Die Granatapfelschalen sind ein Mittel gegen Durchfall, Magen-Darm-Erkrankungen, Parodontose, Zahnfl eischentzündungen und Racheninfektionen. Die Rinde, Wurzeln und zum Teil auch die Schalen wurden gegen Darmparasiten, insbesondere Bandwürmer und Amöbenruhr verwendet und so hielten Schalen und Rinde für diese Zwecke auch Einzug in das Britische Arzneimittelbuch von 1911. Die Wirksamkeit dieser Anwendungen ist heute wissenschaftlich nachgewiesen, wenn auch die Nachahmung nicht uneingeschränkt empfehlenswert ist, da Rinde und Wurzel giftig sind.

Symbol der Liebe
die-heilkraft-der-liebesfrucht01Schon in der Bibel, im Alten Testament, wird der Granatapfel erwähnt. In der christlichen Symbolsprache steht er für die Kirche als Gemeinschaft der Gläubigen und ist zudem ein Symbol des Priesterstandes, weil er in seiner harten Schale (als Sinnbild der Askese des Priesterstandes) reiche Frucht trägt. Im Hohelied Salomons klingt allerdings eine andere, weit ältere Symbolik des Granatapfels an – die der „Liebesfrucht“: „Deine Lippen sind wie eine scharlachfarbene Schnur, und dein Mund ist lieblich. Deine Schläfen sind hinter deinem Schleier wie eine Scheibe vom Granatapfel.“ Bereits die Phönizier (Punier) verehrten den Granatapfel tausend Jahre vor Christus als Symbol der Fruchtbarkeit und verbreiteten den Baum im gesamten Mittelmeerraum – und von ihnen leitet sich auch sein lateinischer Name „Punica granatum“ ab. Seit dieser Zeit gilt er als ein Symbol für Leben und Fruchtbarkeit, aber auch für Macht, denn er ist der ursprüngliche „Reichsapfel“. Im alten Griechenland galt er als „Götterfrucht“ und Symbol der Schönheit, so überreichte Paris im Streit der griechischen Göttinnen, wer die Schönste sei, der Aphrodite einen Granatapfel.

Hohe antioxidative Kraft
Nicht ohne Grund aber wurde der Granatapfel zum Symbol für Liebe, Schönheit und Fruchtbarkeit, denn seine Inhaltsstoffe sind wahre „Jungbrunnen“. So konnten Forscher unlängst belegen, dass regelmäßiger Genuss von Granatapfel ganz direkt die Durchblutung des Penis verbessert und außerdem vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt. Mehr noch: Granatapfel ist gut für den gesamten Organismus. Die Frucht enthält nämlich eine große Menge an lebenswichtigen Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen, Fettsäuren und sekundären Pfl anzenstoffen. Am meisten beeindruckt der enorme Gehalt an besonderen Gerbstoffen wie dem Polyphenol Ellagitannin, aber auch an wertvollen Flavonoiden und Anthocyanen (Pfl anzenfarbstoffe, mit gesundheitlicher Wirkung). Bei schonender Herstellung der Säfte bzw. -konzentrate bleiben diese erhalten und können bei regelmäßigem Genuss empfi ndliche Zellstrukturen vor einer oxidativen Beschädigung und daher auch vor Alterungsprozessen schützen. Dabei enthält Granatapfelsaft wesentlich mehr anti-oxidative Schutzstoffe als Rotwein, Grüntee, Cranberry, Blaubeer, Noni- oder Orangensaft. Hochwertige Granatapfelsäfte zeigen in Labortests eine drei- bis viermal so hohe antioxidative Kraft wie Rotwein und Grüntee.

die-heilkraft-der-liebesfrucht03Ein besonderes Granatapfel-Elixier des Herstellers „Dr. Jacobs“ aus im Vakuum schonend konzentriertem Granatapfelmark und spagyrisch-fermentierten Extrakten aus Frucht, Schalen, Blättern und Blüten erreicht in seiner antioxidativen Kraft sogar zwanzig Mal so hohe Werte wie Granatapfelsäfte und damit rund die fünfzigfache Kraft wie hochwertiger Rotwein oder Grüntee. Hier entspricht ein Esslöffel dieses „Elixiers“ der antioxidativen Kraft von zirka 200 ml Granatapfelsaft. In einer Studie verbesserte sich bei Verzehr von täglich fünf Esslöffeln des Elixiers schon nach einer Woche der Gesamt-Antioxidantien-Status bei Menschen um 9 Prozent und nach einem Jahr Anwendung um 130 Prozent – und damit der Schutz vor Alterung und vielen Erkrankungen.

Dr. Stephanie Grabhorn betont in ihrem soeben erschienenen Buch „Granatapfel – Frucht der Götter. Heilwirkung, Anwendung, Tipps und Rezepte“, dass die Wirkung des Granatapfels aber noch über die rein antioxidativen Kräfte hinausgeht:
Die Ellagitannin-Gerbstoffe beeinfl ussen zwei entscheidende Enzymsysteme im menschlichen Körper: die so gnannten Cyclooxygenasen und die Lipooxygenasen. Und darüber sind sie in der Lage, Entzündungsreaktionen im Bindegewebe zu regulieren. Solche chronischen Entzündungsprozesse und die oxidativen Schäden werden heute unter anderem für die Entstehung von Arteriosklerose, Demenzformen wie zum Beispiel Alzheimer, schmerzhafte Bindegewebserkrankungen an den Gelenken wie Rheuma, Arthritis, Arthrose sowie an Sehnen und Muskeln, Schäden an Nerven (Neuropathien) und bestimmte chronische Lungenerkrankungen verantwortlich gemacht. Ihr Resümee: Antioxidative Substanzen, wie sie in hoher Wirksamkeit im Granatapfelsaft vorkommen, können dazu beitragen, Entzündungs- und Alterungsprozesse zu verlangsamen und sogar zu verhindern.

BUCHTIPP
Grabhorn, Stephanie
Granatapfel – Frucht der Götter
160 Seiten, € 16,95
ISBN: 978-3928554-63-3
Joy-Verlag