Maitake: der Klapperschwamm

In der asiatischen Volksheilkunde galt der Maitake seit Langem als wertvolles Heilmittel bei Bluthochdruck, Diabetes, Immunschwäche oder Fettleibigkeit und seine Sammelplätze wurden über Generationen hinweg als gut gehütetes Familiengeheimnis weitergegeben. Heute haben wissenschaftliche Studien das breite Wirkungsfeld des Maitake neu entdeckt. So enthält er den Wirkstoff Grifolan, der bei der Krebsbehandlung große Erfolge erzielen konnte.

Der Maitake (Grifola frondosa), bei uns auch als Klapperschwamm oder Laubporling bekannt, ist von den Subtropen bis in die gemäßigte Zone nahezu über die gesamte Nordhalbkugel verbreitet. Er ist ein Chamäleon unter den Pilzen, da er so gut an sein Umfeld angepasst ist, dass man ihn mit seinen graubraunen Hüten nur sehr schwer erkennen kann. Man entdeckt ihn erst, wenn man unmittelbar vor ihm steht. Einer Legende nach tanzten die Japaner früher vor Freude, wenn sie ihn fanden – nicht zuletzt weil der lokale Adel die Sammler reich belohnte und das Gewicht der Pilze in Silber aufwog. Deshalb nannten sie den Pilz Maitake, zu Deutsch „Tanzpilz“, wobei „mai“ Tanz und „take“ Pilz bedeutet.

Der zu den Porlingen zählende Maitake besitzt einen großen Fruchtkörper, der aus zahllosen kleinen, sich fächerartig überlappenden Pilzhüten besteht und mit 50 Zentimetern Durchmesser die Größe eines Basketballs und ein Gewicht von bis zu 15 Kilogramm erreichen kann. Er treibt von August bis Oktober meist an den Wurzeln alter Eichen aus, seltener auch an Linden, Kastanien oder Buchen und wächst sogar noch jahrelang auf bereits gefällten Bäumen. Zumeist erscheint der Pilz mehrere Jahre hintereinander an derselben Stelle.

Der früher überwiegend wegen seiner Heilkräfte geschätzte Maitake ist in Japan dank seines intensiven Pilzaromas und seines angenehmen Geschmacks zu einem der beliebtesten Speisepilze überhaupt geworden. Bis Ende der 70er Jahre war jedoch die einzige Möglichkeit, den Maitake zu ernten, ihn im Wald zu suchen. Die natürlichen Vorkommen deckten die Nachfrage einfach nicht ab. Daher begann man Anfang der 80er Jahre in Japan mit der Kultivierung des Pilzes und inzwischen wird der Maitake auch bei uns vermehrt angebaut, zumal der Pilz mittlerweile auch Einzug in die Gourmetküchen des Westens gehalten hat.

Jenseits des kulinarischen Wertes des Maitake hat man inzwischen auch seine positive Wirkung auf die Gesundheit wiederentdeckt: Zahlreiche wissenschaftliche Studien aus Asien und jüngst auch aus den USA bestätigen das breite Wirkungsfeld des in der Traditionellen Chinesischen Medizin schon seit jeher geschätzten Pilzes. Er zeichnet sich insbesondere durch das Beta-D-Glukan Grifolan aus, das bei der Krebsbehandlung große Erfolge erzielen konnte. Neben seiner Fähigkeit, das Immunsystem zu stimulieren und zu regulieren, überzeugt der Maitake aber auch durch seine antidiabetische Wirkung sowie im Einsatz bei Osteoporose. Daneben enthält er als echter Vitalpilz eine Vielzahl weiterer wertvoller Inhaltsstoffe wie etwa Ergosterin (eine Vorstufe des Vitamin D), Riboflavin, Niacin, Thiamin, Biotin, Folsäure sowie zahlreiche Mineralstoffe und Spurenelemente.

Forscher gehen derzeit Hinweisen nach, die den Beta-Glukanen des Maitake antivirale Eigenschaften zuweisen. So konnte in Studien gezeigt werden, dass eine Fraktion des Pilzes in Kombination mit Interferon die Vermehrung des Hepatitis-B-Virus bei Infizierten verringern kann oder das Herpes- Viren durch ein spezifisches Maitake- Protein inaktiviert werden. Ergebnisse, die auf das große gesundheitsfördernde Potenzial des Maitake hinweisen, das nur darauf wartet, ausgeschöpft zu werden.

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