Sei wie du bist …

big-bang-897187_1280Es wird immer gesagt: Sei wie Du bist. Damit meine ich zumindest, sei authentisch. Kaum einer würde zu diesem Ratschlag nein sagen, oder? Nun ja, was jedoch viele nicht wissen, nicht wissen wollen oder sich einfach nicht bewusst machen ist, was dies in der Praxis bedeutet.

Einige wissen es deswegen nicht, weil sie gar nicht wissen, wie sie wären, wenn sie so sein würden, wie sie sind. Zu lange schon haben sie sich darin verloren, überall ihre Rollen zu spielen. Und mal ganz ehrlich, das sind die meisten. Und jene, die wissen wie sie eigentlich sind und wie sie eigentlich leben, handeln und sprechen würden, wenn sie einfach nur ganz ehrlich und ganz sie selbst sein würden, tun es deswegen nicht, weil sie glauben, dass es ihnen nur Schwierigkeiten bringen würde. Und: Sie haben Recht! Zumindest für die ersten Gehversuche in Sachen Authentizität. Die erste Zeit als ehrlicher Mensch verursacht nämlich in der Tat große Turbulenzen in unserem gesellschaftlichen Dasein. Dabei gibt es 4 Phasen:

Erste Phase: die Enttäuschung

Dies ist die erste und zugleich schwierigste Phase des Prozesses zur Selbstermächtigung. In dieser Phase lernt man, welche Freunde, Bekannte, Kollegen und auch Lebenspartner uns in Wahrheit gar nicht mögen. Hier zerbrechen alte Freundschaften und alle aus persönlichem Profitdenken aufrecht erhaltenen Beziehungen. Es wird klar, wer die echten Freunde sind und das sind meist weniger, als man vor dem Prozess – mit absoluter Sicherheit – behauptet hätte.

In dieser Phase neigen die Menschen dazu, traurig zu werden und in die Opferhaltung zu gehen. Da die meisten jedoch nicht gerne traurig sind, kämpfen sie gegen dieses Gefühl an – und werden im Anschluss wütend. Dann fühlen sie nämlich ihre Traurigkeit nicht mehr.

Leider tendieren wütende Menschen dazu, viel Schaden anzurichten. Sie verletzen andere und wenn es sein muss, dann sogar mit der Wahrheit. Wahrheit kann man als Lebensstil oder als Waffe verwenden. Als Waffe ist sie das Verwerflichste überhaupt. Und genau dies macht sie so gefährlich für uns. Sie so zu verwenden ist moralisch verwerflich und schadet am Ende immer dem am meisten, der sie benutzt. Also uns selbst! Kein Wunder also, wenn die meisten schon in dieser Phase wieder von ihrem Vorhaben, sie selbst zu sein, zurückweichen.

Doch wer diese Phase mit Integrität meistert und die ganzen Turbulenzen übersteht, dessen Zukunftsaussichten sind grandios. In dieser Phase erlernt man das Loslassen, von dem immer die Rede ist. Hier muss man die Verluste so lange annehmen lernen, bis das Gefühl der Enttäuschung nicht mehr aus dem Opferbewusstsein wahrgenommen wird. Dann wird es zu einem Gefühl von Klarheit.

Dazu benötigte Charaktereigenschaft: Mut

Zweite Phase: die Ernüchterung

Die Ernüchterung ist nicht, dass uns so viele sogenannte Freunde einfach etwas vorgemacht haben, sondern zu erkennen, dass man sich selbst die ganze Zeit etwas vorgemacht hat. Da man sich hier nicht mehr im Opferbewusstsein befindet, wird man die ganze Verantwortung nicht mehr auf die anderen projizieren und ihnen die Schuld für die eigenen Erfahrungen zuschieben. Hier entsteht also das Gefühl der absoluten Eigenverantwortlichkeit für unser gesamtes Leben und Erleben. In dieser Phase, so man sie denn auch meistert, werden wir stark.

Dazu benötigte Charaktereigenschaft: Eigenverantwortlichkeit.

Dritte Phase: die Erleichterung

Ich nenne es Erleichterung weil man in dieser Phase zu erkennen beginnt, wie und aus welcher Motivation heraus wir uns etwas vorgemacht haben. Jetzt wird es spannend! Es ist hochinteressant zu entdecken, wie die eigenen Muster aussehen und wie sehr wir alle zu Sklaven unseres Egos und unserer Ängste geworden sind. Erleichterung setzt jetzt ein, weil wir erkennen, dass wir es in Zukunft anders machen können und auch werden. Wir erkennen, dass wir dem Leben nicht ausgeliefert sind, sondern es gestalten können. Wow, das ist eine Erleichterung! In dieser Phase wird man wieder richtig glücklich und entdeckt, wer und wie man eigentlich wirklich ist.

Dazu benötigte Charaktereigenschaft: Wertschätzung

Vierte Phase: das Selbstbewusstsein

Wer es bis hierher geschafft hat, erlebt, was es heißt, sich seiner selbst bewusst zu sein. Selbstbewusstsein heißt nicht, dass man an sich selbst glaubt, sondern, dass man auf sein Selbst vertraut. Dazu ist es eben notwendig, die vorigen Phasen durchgemacht zu haben. Denn auf dem Weg entwickelt man ein untrügliches Gespür für seine Intuition und lernt, seiner persönlichen Integrität und seinem Gefühl zu vertrauen.

Dazu benötigte Charaktereigenschaft: Vertrauen

Zurück zu den Turbulenzen und der ersten Phase, die es nun für die meisten von uns einzuleiten gilt. Da unser Leben komplett von Angst geleitet ist, benötigt es viel Mut, die erste Phase seiner Persönlichkeitsentwicklung anzugehen. Man muss sich vor allem der Verlustangst stellen. Stellen wir uns nur mal vor, dass wir ab sofort mit allen Menschen zu 100 % ehrlich wären. Mit unserem Partner, unserem Chef, mit Nachbarn, Freunden und Angehörigen. Was meint ihr, was dann los ist?! Da kann es gut sein, dass wir uns von vielen verabschieden müssen. Die meisten würden uns für verrückt erklären und sich von uns abkehren. Einige andere – die wenigsten allerdings – werden sich durch unser neues Verhalten inspirieren lassen.

Ja, wir werden unser bisheriges Leben der Abhängigkeiten und Berechnungen opfern müssen, um dorthin zu gelangen, wo ein freies, glückliches, ehrliches und wahrhaftig erfolgreiches Leben auf uns wartet. Der Preis scheint hoch zu sein, ist er aber nicht. Denn der Wert unseres zukünftigen Daseins übersteigt den Preis der Vergangenheit bei Weitem!

Ich kann jedem nur empfehlen, diesen Prozess in Angriff zu nehmen. Danach, das kann ich versichern, ist ein Leben, wie man es früher gelebt hat, undenkbar. Wenn man erst einmal richtig glücklich und von echten Freunden umgeben ist, sich in seiner ganzen Kraft befindet, ist es undenkbar umzukehren.

Alle sagen gerne: Sei, wie du bist, bei mir brauchst du dich nicht verstellen; ich ertrage die Wahrheit. Aber wehe … wenn dann nicht das kommt, was sie sich vorgestellt haben! Ja, dann rumpelt’s ganz schön in der Freundschaftskiste. Dann kommen die Vorwürfe und am Ende wird man im besten Falle als Idiot abgestempelt und das wars dann mit der sogenannten Freundschaft.

Aber es gibt Ausnahmen. Wir alle haben auch echte Freunde. Gott sei Dank! Aber welche das genau sind, das gilt es herauszufinden. Und dies findet man heraus, wenn man sich einfach dazu entschließt, ab sofort nur noch ehrlich zu sein und nur noch das zu tun, was man von ganzem Herzen tun möchte. Es ist also ein spannendes und Augen öffnendes Sozialexperiment, welches ich jedem empfehle.

Dabei sollten wir nicht vergessen, wer der Hauptverantwortliche all dessen ist: wir selbst. Wir haben irgendwann entschieden, dieses falsche Spiel mitzuspielen. Wir sind es, die damit angefangen haben, uns selbst zu belügen. Somit können auch nur wir dieses Spiel beenden. Es ist hart sich einzugestehen, dass man aus Angst mitgespielt hat. Aber es wäre noch härter, dies nun alles zu wissen und trotzdem weiter mitzuspielen. Es wird nicht besser, im Gegenteil! Wenn wir also eine friedliche, harmonische und erfolgreiche Zukunft wollen, dann gilt es, schon heute die Entscheidung unseres Lebens zu treffen. Sie lautet ganz einfach: ehrlich zu sein mit allen Menschen inklusive sich selbst.

Ja, es gibt kaum einen besseren Rat als jener, der zu sein, welcher du bist. Aber erwarte nicht, dass es sofort besser wird. Denke an die von mir geschilderten Phasen der Entwicklung. Schreite mutig durch sie hindurch, bis du wieder in deiner Mitte bist. Dann genieße ein Leben in Selbstermächtigung, Wahrhaftigkeit und freudvoller Wertschätzung für alle und alles. Erfahre das Glück so zu sein, wie du bist, und du wirst sehen, wie wundervoll das Leben sein kann. Dafür ist es nie zu spät und man ist auch nie zu alt oder zu jung dafür.

Junge Menschen sind meist wahrhaftiger als Erwachsene. Kleine Kinder sind es von Natur aus. Vielleicht ist ja genau das gemeint, wenn geschrieben steht: „Werdet wie die Kinder.“ Kinder sind am Anfang immer zu 100 % ehrlich. Wir Eltern, Freunde, die Gesellschaft gewöhnen ihnen diese Wahrhaftigkeit ab. Wir bringen ihnen schon frühzeitig bei, was wir hören und sehen wollen. Nicht die Wahrheit, nein. Nur das, was wir wollen, das, was uns nicht verletzt, und jenes, was uns den größtmöglichen Vorteil bringt. So läuft das und sonst gibt’s einfach kein Eis! Dass wir dadurch eine Generation von „Lutschern“ züchten und sogar selbst einer geworden sind, scheint uns nicht zu kümmern.

Wenn wir in die Welt hinausblicken und feststellen, was da gerade so abläuft, dann dürfen wir feststellen, dass dies nur deswegen möglich ist, weil die Mehrheit dem Pfad der Angst folgt. Ja, wir sind alle zu Angsthasen geworden! Wir lassen uns, unsere Kinder und unsere Welt gnadenlos vergiften und zugrunde richten ohne aufzumucken. Die meisten von uns gehen tagtäglich zu einer Arbeit, die uns nicht beflügelt, nur um unsere Steuern bezahlen zu können und zu überleben. Wir verbringen einen Großteil unserer Zeit mit Menschen, die wir nicht lieben und die auch uns oft nur aus Berechnung mögen. Viele sind auf Harz 4 angewiesen. Sie sind komplett abhängig. Das einzige was dann noch bleibt, ist Fernsehen, Computerspiele und bisweilen auch ein Spaziergang im Freien, unter den Chemtrails, versteht sich. Sparen wird zur Lebensaufgabe und echte Fülle ist innen wie außen in weiter Ferne. Lebensqualität? Fehlanzeige.

Und wer’s nicht glaubt, innere und äußere Fülle stehen in direktem Zusammenhang mit unserer Lebensweise. Diese beinhaltet natürlich auch unser Denken und vor allem unser Fühlen. Keine Seele fühlt sich wohl in einem Leben, welches von einem ängstlichen Verstand beherrscht wird. Das ist die eigentliche Matrix, aus der es auszusteigen gilt. Wir können das System da draußen so lange zu ändern versuchen, wie wir wollen, es wird sich nicht viel tun, solange wir unsere eigene innere Matrix beibehalten.

Nun, liebe Freunde nah und fern, ihr wollt aus der Matrix aussteigen? Fein, wenn ihr dies wirklich wollt, dann steigt zuerst aus eurer eigenen Bewusstseinsmatrix aus und habt den Mut, ein ehrliches und wahrhaftiges Leben zu führen! Dann könnt ihr es auch genießen, ihr selbst zu sein. Es ist wunderbar. Ja, es ist wirklich herrlich, ohne diese ganzen selbst zugelegten Identitäten zu leben, welche so lange zwischen uns und dem wahren Leben stehen, bis wir sie alle abgelegt haben. Unsere Persönlichkeit kann sich erst dann richtig entfalten, wenn diese Identitäten integriert und überwunden sind. In diesem Sinne: Möge der Mut mit euch sein!

Seid herzlichtvoll gegrüßt!

Bruno Würtenberger

Das FreeSpirit®-Bewusstseinsforschungstraining von Bruno Würtenberger bietet Bewusstseinstechniken inklusive einer dazugehörigen Ausbildung

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