Eine Ausbildung im Berühren und Berührtwerden

Was bedeutet TouchLife? Touch steht für die Berührung, die praktisch, beschreib- und begreifbar ist. Ohne Trennung – sozusagen sich berührend – haben die Begründer bei der Bezeichnung ihrer Methode „Life“ dazugestellt, „Leben“, welches für uns Menschen so bedeutend ist. Dieser Spannungsbogen zwischen dem Begreif- und dem Unfassbaren scheint die Inspiration zu sein, die dem TouchLife Massage-Konzept zugrunde liegt.

Eine Vielzahl von Klienten haben bei TouchLife zum ersten Mal die Erfahrung gemacht, wie tiefenentspannend eine intensive Behandlung der Beine sein kann, wie leicht sie bei der Massage ihrer Arme vom Festhalten ins Loslassen kommen oder wie lösend eine fachgerechte Bauchmassage ist. Vielseitige Massageabläufe zeichnen diese Methode aus, denn Massage kann viel mehr sein als nur ein „Rückenkneten“. Die TouchLife Praktiker gehen bei ihrer Arbeit flexibel und klientenzentriert im Vor- und Nachgespräch auf körperliche Beschwerden und Bedürfnisse ein.

Massagen zu geben bedeutet nicht zuletzt auch, „in Beziehung zu sein“. Massierende müssen den „Archtyp“ der Behandlerrolle vor dem Hintergrund der körperlichen Nähe, die Massage mit sich bringt, verstehen. Um ihr Können erfolgreich anzuwenden, ist ein bewusster und ethisch korrekter Umgang mit der Intimsphäre ihres Klienten eine unabdingbare Vorrausetzung. Während der Ausbildung wird daher ein geschützter Rahmen geboten, innerhalb dessen sich die Auszubildenden über Rollenspiele und Gruppendynamik der Verantwortung bewusst werden können, die ihr zukünftiger Beruf erfordert.

Der Unterricht ist ganzheitlich aufgebaut. Besonderen Wert legen die Lehrer darauf, dass angehende Behandler alle Anwendungen am eigenen Leib erfahren, bevor sie sich nach einer Lern- und Praxisphase damit an Klienten richten, denn nur, was selbst erlebt und verstanden wurde, kann man als Begleiter auch sicher vermitteln. Die Schüler erlernen anspruchsvolle Behandlungsabläufe, die sie zunächst nach den Lehrbüchern ausführen. Im fortgeschrittenen Stadium erhalten sie dann Anleitung, diese Abläufe kreativ und individuell auf den Klienten anzupassen. Diese intuitive Arbeitsweise erfordert ein hohes Maß an achtsamer Präsenz, einen geschulten Tastsinn und vor allem auch ein gutes Körperbewusstsein.

Aus diesem Grund integriert die Touch- Life-Schule körperbezogene Selbsterfahrungsübungen und gibt Anleitung in der Achtsamkeitsmeditation (Konzentration auf Körper, Atem und Geist), damit die Behandler dadurch zu einer inneren Haltung finden, die Graf Dürckheim so beschrieb: „Es geht um den Leib, der wir sind und nicht um den Körper, den wir haben“.

Seit 1989 wird TouchLife in fortlaufenden Ausbildungen, die man auch nebenberuflich absolvieren kann, unterrichtet. Das Besondere: Die Begründer haben ihre Methode bewusst nicht für das medizinische Arbeitsfeld definiert, dadurch ist sie erlaubnisfrei zu praktizieren. Das bedeutet, dass man die Methode auch ohne medizinischen Grundberuf (HP/Physiotherapeut, Arzt) selbständig ausüben darf. So finden hier Massagetalente jeden Alters und mit den unterschiedlichsten Berufs- und Lebenserfahrungen eine optimale Ausbildung, mit der sie sich in Jahresfrist das theroretische und vor allem auch praktische Wissen erwerben, um ein professionelles Angebot mit der Massage machen zu können. Schließlich werden auch Gesetzeskunde und Rechtsgrundlagen am Ende jeder Ausbildung sorgfältig beleuchtet, damit die Schüler ihre Rolle professionell entwickeln und sich als Dienstleister im Gesundheitsmarkt etablieren können.

Frank B. Leder, Jg. 1962, und Kali Sylvia Gräfin von Kalckreuth, Jg. 1959, haben seit 1984 die TouchLife Methode entwickelt. Sie sind Gründer und Leiter der TouchLife- Schule (1989).

BUCH-TIPP
Frank B. Leder, Kali Sylvia von Kalckreuth
Glücksgriffe – Grundlagen ganzheitlicher Massage
196 Seiten, € 19,90
ISBN: 978-3-935407-06-9
NaturaViva Verlag