Finde dein inneres Gleichgewicht

Wer sehnt sich nicht danach, sein volles Potenzial in diesem Leben zu entfalten und sich verbunden zu fühlen mit allem, was ihm begegnet? Wer möchte nicht schmerzliche Erfahrungen als Chancen zum Wachstum sehen? Die Verbindung von Gehirn und Herz spielt dabei eine wichtige Rolle.

Voraussetzung für inneres Gleichgewicht ist die gleichwertige Aktivität unserer beiden Gehirnhemisphären sowie ein synchrones, kohärentes Schwingen von Gehirn- und Herzfrequenzen. Die linke Gehirnhälfte steuert unsere rechte Körperhälfte, und umgekehrt wird die linke Körperhälfte von der rechten Gehirnhälfte beeinflusst. Interessant ist, dass fast jeder Rechtshänder eine linkshemisphärische Dominanz aufweist, nämlich zu 85 Prozent. Genauso geht es jedoch 60 Prozent aller Linkshänder. Dominanz bedeutet in diesem Fall eine höhere Aktivität der einen Gehirnhälfte.

Der Neurologe Bruce L. Miller, Wissenschaftler an der University of California, präsentierte Anfang Mai diesen Jahres auf dem 53. Meeting der American Academy of Neurology folgendes Ergebnis: Der rechte Frontallappen unseres Gehirns ist für die Selbstwahrnehmung des Menschen entscheidend. Beeinträchtigungen in dieser Region führen unter anderem zu Veränderungen in Bezug auf politische und religiöse Überzeugungen sowie auf Kleidungsstil und Ernährungsgewohnheiten.

Die linke Gehirnhälfte führt uns zum Tun, zum logischen Denken, zum Wirken, zur Manifestation unserer Gedanken. Die Prozesse der rechten Gehirnhälfte, und speziell des rechten Frontallappens, drücken sich in unserem Sein, unserem Selbstverständnis als Mensch aus. Sie kann uns die Erfahrung von Frieden, von Gelassenheit und Verbindung schenken.

Es ist genial für uns Menschen, dass unsere beiden Gehirnhälften bezüglich ihrer Fähigkeiten wie Zahnräder ineinander greifen und so ihre Wahrnehmungen zu einer einzigen verbinden. Eine integrierte Gehirnfunktion ist Voraussetzung für erfolgreiches Lernen und Leben. „Integriert“ bedeutet, dass beide Gehirnhälften gemeinsam genutzt werden, sich ergänzen und optimieren. In unserer heutigen „linkshirnig“ dominierten Welt bedeutet das, dass wir die rechte Gehirnhälfte aktivieren und stärken sollten. Studien belegen, dass Kinder, die durch Entspannungs- und Meditationstechniken lernen, ihre rechte Gehirnhälfte zu aktivieren, ihren Schulalltag stressfreier und erfolgreicher bewältigen. Genauso, wie es uns behindern würde zu hinken, wenn wir nur einen Fuß voll belasten und den anderen ungenutzt nachziehen würden, behindern wir uns, wenn wir nur die Kompetenzen unserer linken Gehirnhälfte leben.

Durch die Integration unserer beiden Hemisphären entsteht Ruhe und Frieden in unserem Kopf. Liegt es nicht nahe, dass wir durch unser angeregt friedliches Gehirn zum „Tor zum Universum“ gelangen, zum Tor zu Gott, zum Tor zu den Paralleluniversen, die die Quantenphysik verspricht, oder zum Tor bedingungsloser Liebe, zu „Friede und Wohlgefallen“, wie es Jesus Christus verkündete?! Wir sind EINS, und das dürfen wir durch die Gleichberechtigung unserer beiden Gehirnhälften erfahren. Wir haben das Recht auf ein Leben, in dem wir unsere Herzenskraft ausdrücken und umsetzen.

Unser Herz weiß, was es will: Es will lieben. Es ist weit mehr als eine Pumpe, die rotes, sauerstoffreiches Blut und schwarze, kohlendioxidangereicherte Flüssigkeit durch unsere Adern und Venen pumpt. Aus unserem Herzen strömt die Liebe. Unser Gehirn spielt allerdings oft nicht mit. Es spricht zu uns: „Es ist doch dumm, zu meinen, du wärest okay, so wie du bist. Und noch anmaßender ist es, zu denken, dass andere dich genau so lieben würden“. Oder: „Es ist falsch, einfach zu verzeihen. Der andere muss schon ein bisschen leiden – Strafe muss sein“. Und: „Wir sind nicht hier auf der Welt, um Spaß und Freude zu haben“!

Ich meine: Genau dafür sind wir hier! Unser Herz rüttelt an der Begrenzung, es will mit dem Gehirn in kohärente Schwingung gehen und dann weiterziehen – ausstrahlen in jedes Organ, in jede Körperzelle und sich mit dem universellen Feld der bedingungslosen Liebe verbinden.

Leben ist ein ständiger Wechsel zwischen Gleichgewicht und Ungleichgewicht. Wir werden aus der Bahn geworfen und haben die Aufgabe, unser inneres Gleichgewicht wieder zu finden. Am stärksten ist unsere Balance beeinträchtigt, wenn wir vor ungewollten und ungeliebten Veränderungen stehen. Der Stein, der uns vor die Füße fällt, kann unser Auto sein, das auf der Fahrt in den Urlaub kaputt geht, oder so etwas Gravierendes wie unser Partner, der uns verlassen hat. Dann ist es wichtig zu wissen, dass es einen unumgänglichen Kreislauf der Veränderung gibt. Es gibt dabei verschiedene Phasen, durch die wir gehen, wenn wir mit Unerwünschtem konfrontiert sind:

Die Verarbeitung eines ungewollten und unerwarteten leidvollen Geschehens ist kein linearer Prozess mit einem Anfang und einem Ende, sondern ein zyklisch verlaufendes Geschehen mit offenem Ende, ein dynamischer Prozess, der nicht vollständig vorhersagbar und planbar ist. Die Übergänge sind fließend; häufig kommt es zu einem Hin und Her zwischen den Phasen, einschließlich „Rückfällen“ in bereits durchlebte Phasen; auch müssen sie nicht unbedingt aufeinander folgen, sie können sich überlappen sowie immer wieder auftreten.

Entscheidend für unser Ganz-Werden ist, dass wir in jedem Augenblick dazu kommen, uns selbst anzunehmen. Uns selbst zu akzeptieren, wenn wir fühlen, der Schmerz hockt auf unserem Brustkorb und lässt uns nicht frei atmen, uns selbst anzunehmen, wenn wir vor Wut mit den Zähnen knirschen oder wenn wir weinen. Nur durch das ehrliche Anschauen und durch das Annehmen dessen, was gerade ist, können wir weitergehen. Nur durch Annehmen haben wir die Chance, loszulassen und erneut zu beginnen.

Herz und Hirn im Einklang verleihen uns die Kraft, unerwünschte Veränderungen in unserem Leben als großartige Entwicklungschancen willkommen zu heißen. So entdecken wir die Schönheit unseres Weges und erhalten Aufwind, um uns aus Phasen des Leids erneuert und bereichert zu erheben. Es ist leicht, unsere Gehirnhälften immer wieder zu integrieren, uns selbst anzunehmen und so unser Herz im Lieben zu unterstützen. Viele Möglichkeiten stehen uns zur Verfügung, je nach Geschmack, von Meditation über Gehirngymnastik bis hin zum tantrischen Lieben.

Brunhild Hofmann, Dipl. Biochemikerin, Germanistin, begleitet seit 20 Jahren Organisati onen, Unternehmen und Einzelne als Beraterin und Coach. Als sie im Jahre 2005 die Methode PSYCH-K® kennen lernte, vollzog sich ihr Wandel von rein naturwissenschaftlicher Ausrichtung hin zu spiritueller Führung. Sie lehrt seit dem Jahr 2007 PSYCH-K® und geht ihrer Leidenschaft des Schreibens nach. Ihre Botschaft ist einfach: Liebe dich – und du liebst alles, was dir begegnet.

Weitere Informationen:
www.energyfocus.de
www.brunhildhofmann.de

BUCH-TIPP:
Brunhild Hofmann
‚Finde dein inneres Gleichgewicht‘
160 Seiten, € 12,95
ISBN 978-3-867281-38-6
Koha Verlag