Gespräche mit Verstorbenen und Lebenden

Durch zahlreiche Auftritte in großen TV-Shows wurde er zunächst in Nordamerika, dann auch in Europa und weltweit berühmt: James Van Praagh kann Kontakt zu Verstorbenen aufnehmen und so den Hinterbliebenen Trost spenden. In seinem aktuellen Buch gibt er tiefe Einblicke in sein außergewöhnliches Wirken.

Die Seele lernt im Jenseits weiter
Aus dem Jenseits habe ich sehr viel über das Leben auf Erden gelernt und bin immer wieder begeistert, was uns die geistige Welt alles darüber zu sagen hat. In Büchern und auf Veranstaltungen gebe ich das nun schon seit fünfundzwanzig Jahren weiter. Leider erlebe ich aber oft auch Enttäuschungen, nämlich wenn Empfehlungen aus dem Jenseits ungehört verhallen. In aller Regel freuen sich die Leute, wenn ich ihnen einen Namen oder irgendein anderes Detail korrekt wiedergebe. Wenn dann aber der Geist einen Rat erteilen möchte, trifft er bedauerlicherweise oft auf taube Ohren.

Nachdem der Mensch im Tod seine körperliche Hülle verlassen hat, nimmt sein geistiges Selbst eine ganz neue Perspektive auf das Leben ein. Es ist quasi, als hätte er sich die Augen lasern lassen und könnte nun klarer sehen. Die Verstorbenen lernen zu verstehen, warum manches genau so geschehen musste, wie es geschah. Sie sind in der Lage, andere Menschen wertzuschätzen, auch ihre Feinde, und wissen genau, was sie von ihnen gelernt haben. Darüber hinaus wird ihnen aber auch bewusst, dass sie bestimmte Fehler hätten vermeiden können, wenn sich nur ihr Ego nicht so in den Vordergrund geschoben hätten. Sobald sie dann ins Licht gegangen sind, brennen sie darauf, ihre neuen Erkenntnisse an die Lebenden weiterzugeben. Ich selbst gehöre zu den Glücklichen, die von der Weisheit und Führung der Geistwesen profitieren, und gebe ihre Einsichten liebend gern an Sie weiter.

Allzu viele von uns sind wie besessen von etwas, worüber wir nicht die geringste Kontrolle haben: von der Vergangenheit, dem ewigen „Hätte-Könnte-Wäre“. Arbeit, Familie, Geld, bestimmte Entscheidungen, das ganze Lebensglück – auf allen diesen Gebieten gibt es immer irgendetwas, was man bereut. Doch Macht haben wir nur über das „Jetzt“, und dieses Jetzt wirkt sich auf unsere Zukunft aus.

Eine Radioshow

„Wenn jemand allein und durch Leid überwältigt ist, scheint das Leben vorüber. Aber wenn jemand in der Lage ist, einen Kontakt zu einer geliebten Person herzustellen, verschwinden Leid und Einsamkeit. Ein echter Abschluss kann stattfinden.“ James Van Praagh

„Wir begrüßen heute einen unserer Lieblingsgäste in der Sendung, James Van Praagh, ein weltweit hochgeschätztes spirituelles Medium“, sagte Rona. „Hallo, James, schön, dass Sie mal wieder zugeschaltet sind.“ Rona führte durch das Morgenprogramm eines der bekanntesten Radiosender und ich war schon viele Male bei ihr zu Gast gewesen.

Bevor ich mit den Botschaften begann, zentrierte ich meine Energie. Ich richtete den Blick auf meinen Notizblock und sofort stellte mein Geist auf Empfang, sodass ich die Verstorbenen, von denen der erste Anrufer oder die erste Anruferin möglicherweise umgeben war, hören, spüren oder sehen konnte.

„Unsere erste Anruferin heute ist Theresa. Theresa, begrüßen Sie unseren Gast.“ „Hallo, James“, sagte Theresa.
Sobald ich die Stimme der Anruferin am anderen Ende der Leitung hörte, stimmte ich mich auf sie ein, um herauszufinden, ob irgendwelche Energien um sie herum waren und wenn ja, welche. Und da vernahm ich auch schon eine ziemlich hohe Stimme, die mir einen bestimmten Eindruck vermittelte. Vor meinem inneren Auge tauchte ein junger Mann auf, der links neben der Anruferin stand. Instinktiv wusste ich, dass es sich um ihren Bruder handelte.

„Guten Morgen, Theresa“, sagte ich. „Ist Ihr Bruder gestorben, als er ungefähr zweiundzwanzig war?“
„Ja.“
Der junge Mann übermittelte mir den Eindruck von Blut und schwarzen Teilchen in einer menschlichen Vene. Dann sah ich einen Arm voller Einstichstellen. Der junge Mann weinte.
„Ich habe das Gefühl, dass Ihr Bruder an einer Überdosis gestorben ist. Stimmt das?“
Theresa stöhnte auf. Sie schien verblüfft und es war mir ganz so, als erlebe sie den Tod ihres Bruders noch einmal. Dann fing sie an zu weinen.
„Atmen Sie tief durch“, empfahl ich ihr. Nach einer Weile beantwortete sie meine Frage mit einem leisen „Ja“.
Dann übermittelte mir das Geistwesen seinen Namen. Mark.
„Mark sagt, dass es ihm leidtut. Er wollte nicht so gehen.“
Wieder begann die Anruferin zu weinen.
Dann war plötzlich Stille in der Leitung.
„Theresa, sind Sie noch da?“, schaltete sich Rona ein.
Sekunden später ertönte ein verzweifeltes Heulen. „Es war doch alles meine Schuld. Ich hätte ihn davon abhalten sollen. Hätte ich mich anders verhalten, könnte er jetzt noch am Leben sein. Ich wollte ihm Einhalt gebieten, konnte aber einfach nicht.“
Gedanklich bat Mark Theresa, sich nicht so fertigzumachen.
Ich sagte seiner Schwester: „Es war seine Entscheidung. Sie hatten gar nichts damit zu tun. Er liebt Sie sehr.“ Aber Theresa konnte im Moment noch nicht aufhören zu weinen.
Dann sagte sie: „Er hat mich an jenem Abend angerufen. Ich wusste genau, dass er es war, aber ich konnte den Hörer nicht aufnehmen. Er war bestimmt high und ich konnte einfach nicht. Nicht schon wieder.“
„Wer ist Roger?“, fragte ich.
Die Erwähnung dieses Namens brachte Theresa erneut aus der Fassung. „Oh mein Gott. Ich glaub es nicht. Sagen Sie ihm, wie leid es mir tut. Bitte!“
„Mark hört, was Sie denken, Theresa. Sie können ihm also selbst sagen, dass es Ihnen leidtut.“
Wieder schaltete sich Rona ein. „Kennen Sie jemanden, der Roger heißt, Theresa?“
„Ja, natürlich. Roger ist ein früherer Freund von mir. Über mich hat mein Bruder ihn überhaupt kennengelernt. Aber ich konnte doch nicht wissen, dass Roger mit Koks dealt.“
Schluchzen in der Leitung. Sowohl Rona als auch ich trösteten die Anruferin noch eine Weile.

James Van Praagh befasste sich schon als Kind mit dem Tod und hatte Visionen. Nach einem Journalismusstudium widmete er sich zunehmend seiner Medialität. Seine Popularität begann mit der NBC Talkshow „Die andere Seite“ und setzte sich fort durch Auftritte in TV-Sendungen wie Oprah, Larry King Live oder Vera am Mittag. Er ist Autor von Bestsellern, entwickelte Meditationsprogramme, leitete ausverkaufte Seminare und produzierte erfolgreiche Fernsehprojekte – so die beliebte TV-Serie „Ghost Whisperer“, die auf seinen Erfahrungen basiert.

Weitere Infos unter:
www.jamesvanpraagh.de
www.cultusanimi.de

BUCH-TIPP
James Van Praagh
Geister sind unter uns
304 Seiten, € 17,95
ISBN: 978-3-7787-7355-0
Ansata