Die wackligen Grundlagen unseres Finanzsystems

Die Ursache der aktuellen Finanzkrise sind nicht nur die so oft beschuldigten Bankvorstände, sondern das Geldsystem an sich. Weshalb? Unser Geldsystem basiert auf einem Zinsgeldsystem. Somit ist Geld, das in den Geldkreislauf gelangt, immer mit einer Zinsforderung verbunden. Das Problem daran ist jedoch, dass das Geld für die Zinszahlungen nicht existiert!

Beispiel: Sie (Kunde) erhalten von mir als zentrale Vergabestelle (Bank) 1.000 €, mit denen Sie Waren und Dienstleistungen erwerben können, genauer gesagt gegen das Geld tauschen können. Für diese 1.000 € die Sie von mir als zentrale Vergabestelle erhalten haben, möchte ich nun zum Beispiel 5% Zinsen. Das sind 50 €, die ich nun jedes Jahr erhalten werde! Das Problem: Diese 50 €, die Sie mir an Zinsen Jahr für Jahr zahlen müssen, die habe ich Ihnen ja nie gegeben! Somit bleiben für Sie nur zwei Möglichkeiten:
1. Sie geben mir im Laufe der Zeit das Geld für die Zinszahlungen und haben dann noch 1.000 € Schulden!
2. Oder Sie nehmen ein Darlehen auf, um die Zinszahlungen bezahlen zu können. Dieses Darlehen, das nun als neues Geld in den Geldkreislauf kommt, ist jedoch wieder mit Zinsforderungen verbunden, die Sie wiederum nie von mir erhalten haben. Und so weiter und so fort…

Das bedeutet, dass das Geldsystem nur dann funktioniert, wenn ständig neues Geld in den Geldkreislauf gelangt. Oder richtiger: Es funktioniert nur eine gewisse Zeit. Denn dieses System bedingt ein exponentielles Wachstum durch den Zins und Zinseszins. Im Laufe der Jahre, je nachdem wie die Politik der Notenbanken angelegt ist, kommt es zu der Situation, dass die Geldmenge so groß ist, dass diese mit der Wirtschaftsleistung nicht mehr das Geringste zu tun hat. Dies kann man sich vorstellen wie einen Luftballon, der ständig aufgeblasen wird und irgendwann platzt. Beim Geldsystem ist es sehr ähnlich, auch hier kommt unweigerlich der Punkt, an der diese unnatürlich hohe Geldmenge platzt und es zum Crash kommt.

Genau an diesem Punkt sind wir nun wieder angelangt. Zinsgeldsysteme „funktionieren“ immer nur eine gewisse Zeit, bevor es wieder zum Zusammenbruch kommt, damit das „Spiel“ wieder von vorne beginnen kann. Das Platzen dieser Blase im Jahre 2000 wurde dadurch verhindert, dass eine neue noch größere Blase – nämlich die Immobilienblase in Amerika – erzeugt wurde. Nun ist der Zeitpunkt erreicht, an dem deutlich wird, dass auch dies nur ein Verschieben der Problematik war und auch diese Blase am Platzen ist. Nun stehen wir vor der Situation, die zeigen wird, ob es der Politik gelingt, wiederum eine neue und noch größere Blase zu erzeugen, die das Platzen erneut ein paar Monate oder Jahre hinauszögern kann, oder ob dies nun nicht mehr gelingt.

Alle Anzeichen stehen dafür, dass nun nach einer „Mini-Erholung“ durch die Konjunkturprogramme der endgültige Zusammenbruch kommt und nicht mehr verhindert werden kann. Trotzdem kann es noch Monate oder sogar Jahre dauern, bis sich dies spürbar auswirkt. Wie schnell und in welcher Form die Geldentwertung passieren wird, kann niemand genau vorhersagen, da dies von den politischen Entscheidungen abhängig ist.

Doch dies ändert nichts an der Tatsache, dass der Kollaps nur eine Frage der Zeit ist. Zu allem Überfluss gibt es wesentlich mehr Papiere, die Werte – wie zum Beispiel Gold – in Mengen verbriefen, die es überhaupt nicht gibt. Na, hoffentlich kommen die Menschen nicht auf den Gedanken, ihre Papierversprechen einmal einlösen zu wollen…

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