Manifestation des Göttlichen

Eigentlich ist es unser natürliches Recht. Und eigentlich ist es ganz einfach: das Glücklichsein. Zum Gelingen der eigenen Manifestationen sind laut Neale Donald Walsch lediglich einige wichtige Hintergrundinformationen von Bedeutung, die noch nicht ganz an die Öffentlichkeit vorgedrungen sind.

Der weltweit bekannte Erfolgsautor von „Gespräche mit Gott“ ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus. Nach drei Bänden intensiven und ausführlichen Dialoges mit Gott hat Walsch nebst weiteren Buchpublikationen verschiedene Initiativen ins Leben gerufen, die ein spirituelles Erwachen auf der Erde fördern sollen. „Humanity‘s Team“, eine „Bürgerrechtsbewegung für die Seele“ oder die „School of the New Spirituality“ für die jüngere Generation sind zwei Beispiele. Der ehemalige Rundfunk-Journalist, der aus einer schweren Lebenskrise in ein neues Bewusstsein erwacht ist, bereist heute unzählige Länder und verbreitet seine Botschaft, hält Vorträge, veranstaltet Seminare und Retreats und gibt regelmäßig einen Newsletter über das Internet heraus. Ein Netz von Begeisterten, die sich den Ideen Walschs angeschlossen haben, hat sich bereits über viele Nationen ausgebreitet. Eine gute Mischung aus Spiritualität und Gemeinschaftssinn machen den Erfolg aus.

Jetzt ist auch wieder ein neues Buch – „Glücklicher als Gott“ – von Walsch herausgekommen, das nicht hätte besser in diese Zeit passen können. Anknüpfend an „The Secret“, das Furore machende und verfilmte Buch zum Thema „Kreier dein Leben nach deinen Wünschen“, beschreibt es, warum das Manifestieren überhaupt möglich ist und welche Faktoren wichtig sind, damit es auch wirklich gelingt.

Glaube
Unerlässliche Grundlage für das Gelingen des Manifestierens ist, dass man überzeugt ist, dass es klappt. In der Praxis ist es oft so, dass wir unbewusst nicht wirklich an einen Erfolg glauben. Und wer nicht glaubt, dass er glücklicher als Gott sein kann, der wird es auch nicht.

Laut Walsch ist das Gesetz der Anziehung, welches besagt, das Gleiches Gleiches anzieht, ein ständig laufendes Programm in unserem Universum. Es geht gar nicht anders, als dass wir manifestieren. Es geschieht ganz von selbst, ob es uns bewusst ist oder nicht. Jeder Gedanke, jedes Gefühl produzieren bestimmte Erlebnisse. „Die Energie der Anziehung ist ein Produkt der göttlichen Liebe“, schreibt er, ein Ausdruck der Kraft des Lebens. Gott habe uns diese Kraft als Werkzeug gegeben, und zwar jedem von uns. Und da jeder diese Kraft besitzt, ist es auch ratsam, bei seinen „Kreationen“ an die anderen zu denken. Neale empfiehlt sogar, zuerst an den anderen zu denken und dann an sich, da alles, was wir geben, unweigerlich zurück kommt – und das sogar in potenziertem Maß.

Fehlschläge

„Das brauche ich gar nicht erst zu versuchen“, sagte Alice. „Man kann nichts Unmögliches glauben.“ „Dann muss ich dir sagen, dass du wohl nicht viel Übung hast“, sagte die Königin. „Also ich, ich glaube schon vor dem Frühstück sechs unmögliche Dinge.“ aus Alice im Wunderland von Lewis Caroll

Es gibt noch einige weitere Dinge zu beachten, wenn man das Manifestieren beherrschen will. Die Anziehungskraft leiht sich nicht nur dem, was wir uns wünschen, sondern auch allem, was wir fürchten, was wir gerne wegschieben würden und auch dem, was wir unbewusst auswählen. Da jeder Gedanke bereits zu einer Manifestation beiträgt, ist es auch wichtig, auf seine mentalen Muster zu achten, die sich stetig wiederholen. Der zuletzt gedachte Gedanke hat dabei eine Art „Letzter-Stand-der-Dinge-Status“. Außerdem setzt die Kraft der Resonanz, wie sie auch genannt wird, das um, worauf wir uns besonders häufig und mit hohem emotionalem Engagement konzentrieren. Wenn Ihr Wunsch ein Gefühl von Mangel beinhaltet, setzt die Kraft an diesem Gefühl an. „Unser Fühlen ist von besonderer Kraft für diesen Vorgang. Es verdichtet Energien zu resonanten Wellenmustern“, erklärt Walsch.

Ein einziger positiver Gedanke in einem Strudel nicht gar so positiver Gedanken und Projektionen wird daher vermutlich nicht zum erhofften Resultat führen. Um sich von Negativität zu befreien schlägt Walsch vor, mit dem Beurteilen der Dinge aufzuhören. Das beste Gegenmittel sei stattdessen, einfach dankbar zu sein. „Das Urteilen hört auf, sobald Sie mit dem Dankbarsein anfangen“, verspricht er.

Paradox der Gegensätze
Ein weiterer Faktor, der bis jetzt in der bekannten Literatur zum Thema keinerlei Erwähnung gefunden hat, ist das Gesetz der Gegensätze. Walsch erklärt, dass dieses so funktioniert, dass wir nichts kreieren können, ohne nicht auch das genaue Gegenteil davon ins Leben zu rufen. Neale erläutert: „Sobald Sie auf etwas aus sind – ein Ergebnis, eine Sache, eine Erfahrung – , wird sich auch das genaue Gegenteil irgendwie in Ihrem Leben bemerkbar machen. Es kann sich auf einem ganz anderen Gebiet zeigen oder geradezu ins Auge springen, aber es wird mit absoluter Sicherheit da sein.“ Dies kommt deshalb zustande, weil wir, um etwas zu erfahren, immer auch das Gegenteil kennen lernen müssen. Ohne Dunkelheit würden wir das Licht ja gar nicht erfassen können.

Dem Auftauchen solcher gegensätzlicher Elemente in einer Kreation sollte man nicht mit Widerwillen begegnen. Das verstärkt nur das „Unerwünschte“. Besser ist es, sich einen Überblick über die ganze Situation zu verschaffen und die ergänzende und lehrreiche Funktion der gegenteiligen Dinge zu entdecken. Erst dann ist es ratsam, eine Veränderung oder Abwandlung der Lage herbeiführen zu wollen, nicht kämpferisch sondern kreativ damit umzugehen. Meistens steckt in widrigen Umständen ein verkappter Segen – die scheinbare Negativität entpuppt sich nur allzu oft als etwas Positives.

Alles nicht real
Indem man hinter die Dinge schaut und sie anders – oder gar nicht – bewertet, entsteht ein Raum, der die größtmögliche Energie für Manifestationen birgt. Der Unterschied zwischen Schein und Realität, Gut und Schlecht wird so durchlässig, dass man, wie Walsch, zu dem Schluss kommen kann, dass alles Stoffliche eine Illusion ist. Wir seien wie Zauberkünstler, die vergessen hätten, dass ihre Tricks nur Tricks sind, meint Walsch. Nur in einer Fantasiewelt könnten wir doch alles erschaffen, was wir uns wünschten. Ganz wie in dem Buch „Das holographische Universum“, das uns aus naturwissenschaftlicher Sicht Einblicke in den Scheincharakter der Welt gibt, proklamiert Walsch, dass nichts so real ist, dass wir es glauben müssten, wenn wir es nicht glauben wollten. Es komme ganz darauf an, dass man mit und nicht in der Illusion lebe und dies beinhalte, dass man den Dingen seine eigene Bedeutung gebe. Den Stempel von Gut und Böse kann man also getrost ruhen lassen. Umso weniger wir auf das so genannte Gute fixiert sind, desto weniger kann das Schlechte unsere Sicht beherrschen, wie es oft in der Konsequenz geschieht. Machen Sie aus Ihren Abhängigkeiten „Vorlieben“, rät Walsch. Ansonsten fördern solche Fixierungen Bedürfnisse und Süchte.

Götter im Kleinformat
Sind wir also wie Alice im Wunderland? Ist alles nur Spiel und ohne Bestand? Walsch sieht das Leben als ein Abenteuer und Wunder an. „Wunder ist das Wesen Gottes, die Essenz des Göttlichen und dein natürlicher Seinszustand“, schwärmt er. „Tritt ein in das Wunder, das du bist, und von dort aus stell dir deine Zukunft, dein Leben, deine kollektive Wirklichkeit vor, eine noch größere Vision dessen, was du bist, als du je gehabt hast.“

Und Gott? Gott wird in dieser Gleichung keineswegs vergessen. Das alles, das ganze Wunder ist nur möglich wegen und „in Partnerschaft mit Gott“. Und zwar deshalb, weil jeder von uns ein individualisierter Aspekt des Göttlichen ist. Wir sind Gott im Kleinformat. Gott kann uns gar nicht verlassen. Gott ist die allgegenwärtige Realität in allen Dingen, Menschen und Erscheinungen. Und da Gott stetig schöpft, haben auch wir die Gabe zu erschaffen. Nur das Vergessen unserer eigenen Göttlichkeit steht uns dabei im Weg.

Selbst-Bewusstsein
Und warum macht Gott das? Walsch sagt, dass Gott als die große formlose Lebenskraft, die unendliche Intelligenz im Universum, oder wie immer man es nennen will, kreiert, um sich selbst zu erfahren. Dafür muss er einen Spiegel erschaffen, in den er schauen kann. Damit beginnt er, sich zu spalten, und jedes Spiegelbild vollzieht eine weitere Teilung, … immer weiter. Walsch vergleicht dies mit der Differenzierung der Zellen im menschlichen Körper. „Sie sind eine Ausdifferenzierung der undifferenzierten Form, die wir Gott nennen“, erläutert er. Wir müssen uns daran erinnern, dass diese Kraft in uns lebt. Diese Kraft hat bereits alles manifestiert, was es gibt – sie ist ja alles! Insofern besteht unser Manifestieren darin, dass wir einfach einen Abgleich unserer eigenen Energie mit der Energie dessen, was wir möchten, vollziehen. „Sie erschaffen nichts, Sie holen nur bereits Geschaffenes in Ihre Erfahrung“. Das ist die Manifestation und die Erfahrung des Göttlichen, die wir hier auf unserer alltäglichen Ebene erleben können.

17 Schritte
In 17 Schritten fasst Neale Walsch die Sprossen auf der Leiter zum Glück zusammen. Warum es „glücklicher“ als Gott und nicht etwa „genauso glücklich“ heißt, wird nicht ganz klar. Fest steht für ihn jedoch, dass unser Bewusstsein vom Prozess der persönlichen Schöpfung nie zuvor so weit verbreitet war wie heute. Er sagt: „Wir, die wir in dieser erstaunlichen Zeit leben, sind Zeugen einer Revolution des menschlichen Bewusstseins und der Selbsterfahrung des Menschen. Und wir sind nicht nur Zeugen, wir erzeugen diese Revolution.“

Weitere Informationen unter:
www.nealedonaldwalsch.com
www.gespraechemitgott.org

BUCH-TIPP
Neale Donald Walsch
Glücklicher als Gott
280 Seiten, € 19,80
ISBN: 978-3-89901-164-7
J. Kamphausen Verlag