Lebendige Erde

Das Leben der Erde hängt mit dem Leben der Menschen aufs Engste zusammen. Das ist unschwer zu erkennen. Dass Mensch und Erde sich jedoch auch in ihrer Energiestruktur gleichen, ist noch nicht allgemein bekannt. Auch unser Planet besitzt die schlangenförmige Kundalini-Kraft und Chakren – genau wie wir. Und ebenso kann diese Kraft aus dem Gleichgewicht geraten.

Drunvalo Melchizedeks Studien sind so weitläufig, dass einem schon ein wenig schwindelig werden kann. Bei ihm vereinen sich die verschiedensten spirituellen Strömungen zu einem großen integrativen Ganzen: Er bedient sich schamanischer Riten, kommuniziert mit Engeln, aufgestiegenen Meistern und Geistern, ist medial veranlagt und heilt auf energetischer Basis.

Mit unzähligen spirituellen und wissenschaftlichen Lehrern aus aller Welt hat er das menschliche Bewusstsein erforscht und gibt sein Wissen in Seminaren und Büchern weiter. Drei Jahrzehnte lang hat er sich mit den Energiekonfigurationen des Menschen und der Erde befasst. Noch als Student der Physik, Kunst und Mathematik vermittelte ihm seine innere Führung Anfang der 70er Jahre ein tiefgründiges Wissen über die heilige Geometrie. Dieses Wissen erforschte und erweiterte er, woraus sein Werk „Die Blume des Lebens“ entstand. Bei der Blume des Lebens handelt es sich um eine geometrische Ur- oder Grundfigur, die aller Schöpfung zugrunde liegt, dem menschlichen Bauplan – angefangen von der ersten Zelle – bis hin zum Aufbau der Erde selbst. So entdeckte er schließlich auch die Lichtkörperstrukturen von Mensch und Erde.

In seinem neuesten Werk beschreibt Drunvalo die „Schlangenkraft“ der Erde so: Die Erdkundalini hat zwei Pole, einer ist im Mittelpunkt der Erde verankert und der andere wechselt alle 12.900 Jahre seine Lage auf der Erdoberfläche. In diesem Zeitraum vollendet die Erde einen ganzen so genannten Präzessionszyklus (Präzession: Kreiselbewegung der Erdachse; siehe dazu auch: newsage Ausgabe 02/08, Artikel „Zeitenwende 2012“), wobei sie auch in ein neues Zeitalter, das Wassermannzeitalter eintritt.

Da nun die Erd-Kundalini an einigen wichtigen Punkten aus dem Gleichgewicht geraten ist, folgt der Autor dem Ruf von Mutter Erde selbst und begibt sich in die entlegensten Teile der Welt, wo an bestimmten Orten mit verschiedenen Gruppen Heil-Zeremonien durchgeführt werden sollen. „Zeremonien sind von allerhöchster Bedeutung“, erklärt er. „Alle indigenen Kulturen und Völker sehen in ihren Zeremonien die Essenz ihrer Verantwortung gegenüber den Ahnen und der Erde.“ Deswegen sind auch an allen Zeremonien indigene Gruppen und Persönlichkeiten beteiligt. Sie sind in diesem Prozess unerlässlich, da sie sich ihrer Verbindung zur Erde viel bewusster sind und ein großes Wissen hüten.

Die zu heilenden Punkte auf der Erde sind durch Eingriffe und Fehlentscheidungen der Menschen entstanden. So stellt etwa der Panama-Kanal einen so drastischen Eingriff dar, dass sich eine große Anzahl von Menschen aus beiden Kontinenten zusammentun muss, um „den Adler und den Kondor“ (Symbole der indigenen Völker für Nord- bzw. Südamerika) wieder zu vereinen.

Das energetische Gleichgewicht der Erde, erläutert Drunvalo, sei für uns von so großer Bedeutung, da es das Gitternetz des menschlichen Bewusstseins speist. Dieses Netz stellt den Stand unseres Bewusstseins auf feinstofflicher Ebene dar. Bestimmte geographische Gegebenheiten (etwa besondere Berge) und Bauten (wie die Pyramiden), die auf Kraftpunkten der Erde liegen, erhalten das Netz, welches laut Drunvalo einst von aufgestiegenen Meistern erschaffen wurde.

Ein weiterer Grund für Disharmonien im Energiefeld der Erde ist, dass die weibliche Kraft lange Zeit nicht im Gleichgewicht war. Durch die Betonung der männlichen Energie und ihrer Qualitäten in fast allen Gesellschaften der letzten Jahrhunderte, bedurfte es spezieller Zeremonien an bestimmten Energiepunkten, welche die weiblich gepolte Energie unterstützen.

„In Lak‘Esh“ Maya-Begrüßung: „Du bist ein anderes Ich“

Melchizedeks Reisen, die im Laufe vieler Jahre stattfanden, führen ihn von Tibet nach Polynesien, von Mexiko nach Peru, von Neuseeland nach Ägypten. Über seine innere Führung erhält er wichtige Informationen zu den großen Geheimnissen unserer Zeit, wie zum Beispiel den Kristallschädeln, Nasca, Atlantis und anderen versunkenen Kulturen. Doch oft scheint er auch förmlich auf die Probe gestellt zu werden, wenn er mit nur spärlichen Instruktionen ausgestattet auf einer ihm fremden Insel ankommt und keinen blassen Schimmer hat, was als nächstes zu tun ist. Er muss also seine Intuition und Medialität in der Praxis beweisen.

Drunvalos Heilmethoden basieren auf Energiearbeit, unterstützt von Gebeten und Kristallen. Dazu nimmt er feinstoffliche Spuren wahr, identifiziert Licht und Töne, spricht mit Ahnen und versöhnt Gegensätze. Ihm wird dabei klar, dass jegliche Aktivität zuerst in der nächst höheren Dimension stattfinden muss, um sich dann auf unserer Ebene manifestieren zu können. Einigen Zeremonien wohnt er daher zuerst auf einer feinstofflichen Ebene bei, um später eine ganz ähnlich strukturierte Zeremonie auf der materiellen Ebene zu erleben.

Trotz einiger Schwierigkeiten und so mancher Überraschung gelingt es den verschiedenen Gruppen, die mit dem Autor zusammen arbeiten, die Zeremonien erfolgreich durchzuführen. So schreibt der inzwischen über 60-Jährige, dass Mitte 2008 das menschliche Gitternetz des Einheitsbewusstseins vollständig und intakt sein würde. Und auch sonst beschwichtigt der spirituelle Botschafter, wenn es um das Thema 2012 und den Eintritt in das Wassermannzeitalter geht. Er sagt: „Bitte machen Sie sich keine Sorgen, sondern vertrauen Sie auf das Leben, denn es ist vollkommen. Es gibt eine kosmische DNS und die Ereignisse entfalten sich genauso, wie sie ursprünglich von dem Einen Bewusstsein erträumt wurden.“

Doch wendet er auch ein: „Wir müssen endlich Verantwortung für unsere Gedanken, Gefühle und Emotionen übernehmen. Denn jeder von uns ist der Träumer. Was wir träumen, verwirklicht sich in dieser Welt. Die Mayas sind davon überzeugt: Je näher wir der neuen Zeit kommen, desto mehr nimmt die Kraft des Träumens zu.“

Drunvalo Melchizedek sieht sich als „amerikanischen Ureinwohner in einem weißen Körper“. Dies meint er nicht nur symbolisch, sondern auch aus Sicht der Reinkarnationslehre. Die Kultur der indigenen Völker habe ihm das Geheimnis der Schöpfung gezeigt. Er sagt: „Nicht der Verstand strahlt am hellsten, sondern das Licht der Welt, welches aus dem Herzen kommt. Die Schöpfung beginnt immer im Herzen.“

Jedes Jahr am Tag der Frühlings-Tagundnachtgleiche bei Sonnenuntergang ist ein sehr schönes Phänomen auf den großen Stufen der Schloss-Pyramide von Chichen Itza in Mexiko zu sehen: Einen Augenblick bricht sich das Licht auf eine Weise, dass es aussieht, als würde eine Schlange von der Spitze der Pyramide aus nach unten gleiten. In den Achtziger Jahren wohnten dem Schauspiel nur wenige Menschen bei. In den letzten Jahren jedoch hat das Ereignis zehntausende Menschen angezogen. Die Zeiten ändern sich …

BUCH-TIPP
Drunvalo Melchizedek
Schlange des Lichts – Jenseites von 2012
288 Seiten, € 16,95
ISBN: 978-3-86728-064-8
Koha Verlag