Beyond

beyond01»Wer immer wir sein mögen, welcher Religion wir auch angehören: Wenn wir aus tiefstem Herzen beten, verändern wir uns und finden uns jenseits von richtig und falsch, gut und schlecht. Beim gemeinsamen Singen erleben wir die unfassbare Kraft tiefer Spiritualität – auch wenn jeder in seiner eigenen, religiösen Tradition betet! Mit der CD BEYOND wünschen wir uns, die wundervolle Erfahrung von Verbundenheit und Einssein mit so vielen Menschen wie nur möglich teilen zu können. Überall auf dieser Erde mögen sie ermutigt werden, jeden Tag ihre Gebete zu singen. Singen kann uns an einen Ort führen, wo Liebe und Mitgefühl wachsen.«
REGULA CURTI, Christin, DECHEN SHAK-DAGSAY, Buddhistin

Im August 2005 trafen sich der Dalai Lama und Abt Martin Werlen anlässlich einer Zeremonie des interreligiösen Dialogs in Einsiedeln in der Schweiz. Ihre Worte inspirierten die Sängerinnen Regula Curti und Dechen Shak-Dagsay, eine CD mit buddhistischen und christlichen Gebeten aufzunehmen. Im Laufe der Arbeit an dem Projekt fanden Regula und Dechen den Mut, Tina Turner um ihre Mitwirkung zu bitten. Das Ergebnis der Zusammenarbeit dieser drei starken Frauen ist „Beyond“ – ein Album der Extraklasse mit tibetischen Mantren, christlichen Liedern und der von Deepak Chopra inspirierten spirituellen Botschaft von Tina Turner.

Das CD-Projekt ‚Beyond’ ist tatsächlich ein glückliches Zusammentreffen unzähliger Faktoren und Fügungen,“ erklärt die tibetische Mantra- Sängerin Dechen Shak-Dagsay im Interview. „Es ist einfach wunderschön, dass meine Musik 2003 ihren Weg in die ‚Seeschau‘ fand, wo Regula sie zur Entspannung in ihren Musiktherapien einsetzte. Es folgte eine Einladung von Regula, mit ihr und ihren Schülern die tibetischen Mantras zu singen. Nach dem ersten gemeinsamen Singen erzählte ich ihr, dass ich eine außergewöhnliche Einladung in das Kloster Einsiedeln erhalten hatte.“ Die Benediktinermönche hatten Dechens Mantras auf ihrem Album „Dewa Che“ gehört und wollten nun mehr über diese Gebete erfahren. „Regula fand das auch unglaublich offen,“ erzählt Dechen, „und da sie selbst eine spezielle Verbindung zum Kloster Einsiedeln hatte, entschieden wir uns, zusammen dorthin zu gehen. Das war für uns beide der Beginn einer Freundschaft und auch der Beginn von ‚Beyond‘. Auf der CD singe ich tibetische Mantras, deren Ursprung tief im Buddhismus verwurzelt sind.“

„Seit Jahren besuchen mein Mann und ich das Kloster Einsiedeln“, ergänzt Regula Curti, „das größte Benediktinerkloster in Europa und sind mit dem Abt und den Klosterbrüdern befreundet. Viele Geschichten verbinden mich mit dem Kloster, die ein Buch füllen würden. Die schönste Geschichte ist aber die Begegnung von Abt Martin Werlen und S.H. dem Dalai Lama im Sommer 2005 im Rahmen eines von Dechen und uns inszenierten interreligiösen Gottesdienstes. Beide Oberhäupter erinnerten uns, bei unseren Wurzel zu bleiben, uns gegenseitig zu inspirieren und kennen zu lernen. Das war für Dechen und mich der Anfang von ‚Beyond‘ und wir sind von Herzen dankbar für diese Initiation.“

Tatsächlich haben sowohl der Dalai Lama als auch Abt Martin Werlen das Projekt von Anfang an unterstützt und wohlwollende Worte dafür gefunden. „Indem wir vergleichbare Traditionen aus dem Christentum und dem tibetischen Buddhismus zusammenbringen, wie es hier getan wurde“, sagt der Dalai Lama, „geben wir den Zuhörern die Möglichkeit, an diesen Gebeten teilzunehmen und ihre Gedanken in Bezug auf Respekt und Frieden in ihrem Leben zu ordnen.“ Und Abt Martin Werlen betont: „Hochachtung vor den je verschiedenen Glaubenstraditionen und spirituellen Reichtümern ist nicht nur möglich sondern notwendig. Wir können das Gemeinsame wahrnehmen, ohne die Unterschiede zu verwischen. Dabei verlieren wir nichts, sondern werden gegenseitig beschenkt.“

Auf die Frage, wie sie auf die Idee kamen, Tina Turner mit ins Boot zu holen, sagt Regula Curti: „Wir realisierten während der Entwicklungsarbeit unserer Musik, dass wir an etwas Großem arbeiteten, was sich über meine Arbeit und Dechens Fan-Gemeinde ausdehnen wollte. Wir brauchten eine dritte, starke Stimme im Bunde, die lebt, was wir kommunizieren wollten, und die berühmt ist. Wir mussten der Sache zuliebe auf uns aufmerksam machen. Auch faszinierte uns der Gedanke der drei Frauen für den Frieden, mit unterschiedlichen Hautfarben. Die Idee ‚We are all the same‘, ob schwarz, gelb oder weiß, ob Rock Star oder die Singstimme aus dem Volk – wir alle möchten glücklich sein und in Frieden miteinander leben.“

„Als Regula sich an mich wandte“, berichtet Tina Turner, „hatte sie meine Stimme während ihrer morgendlichen Meditation gehört und nahm das als Zeichen, mich zu fragen, ob ich Teil des Projektes sein wolte, was mich sehr freute. Obwohl ich nicht wusste, warum gerade ich so hocherfreut darüber war. Ich glaube, es lag daran, dass es sich um ein spirituelles Projekt handelte und ich schon länger Interesse daran hatte, mich an so etwas zu beteiligen. Vermutlich hängt dieses Interesse mit meiner Verbundenheit zum Buddhismus zusammen“, erzählt der Weltstar. „Ich wollte den Menschen mitteilen, wie ich die harten Zeiten hinter mir gelassen habe, verziehen habe und mit meinem Leben weitergemacht habe. Als ich dieser Musik zuhörte, merkte ich, dass es sich hier um ein Projekt handelt, das dir hilft zu dieser anderen Ebene vorzudringen, alles Negative in deinem Leben hinter dir zu lassen und mit einer positiven Einstellung und einem guten Gefühl in die Zukunft zu blicken.“

Doch Tinas Beteiligung am Projekt war anders als erwartet: Regula erklärte ihr, dass sie nicht singen, sondern sprechen sollte. „Na, das ist ungewöhnlich“, dachte Tina Turner, „weil die Menschen mich als Sängerin kennen.“ Sie erinnert sich: „Ich dachte aber auch, dass es eine gute Idee sei, weil … manchmal möchten die Leute alle Facetten eines Künstlers kennen lernen. Und diese besondere Art von Texten zu sprechen machte es meiner Meinung nach noch außergewöhnlicher. Aus diesem Grund war ich an dem Projekt interessiert. Aber ich brauchte auch Beratung und Deepak Chopra ist, wie ich finde, einer der Besten, wenn es um Beratung und spirituelle Führung geht. Irgendwann entdeckte ich, dass es alles in dir ist, darin wie du fühlst und wie du es rüberbringst. Dieser Gedanke gefiel mir sehr gut und ich bin sehr glücklich darüber, dass ich Teil des Ganzen wurde.“

beyond03Gemeinsam mit Dechen und Regula wählte Tina Turner dann Textpassagen aus Büchern und alten Schriften aus, mit denen die Zuhörer sich identifizieren konnten. „Wir versuchen, den Menschen dabei zu helfen, sich auf eine andere Ebene zu begeben – auf eine Ebene, die jenseits (‚beyond‘) alles Bisherigen liegt,“ sagt Tina Turner. „Die heutige Zeit ist sehr stressig, wodurch sich die Menschen manchmal etwas verloren fühlen. Die spirituelle Musik kann dich auf eine andere Ebene bringen, sie wirkt relaxend, beruhigend, und die Textpassagen überbringen eine gute Botschaft. Die Texte dringen zum Geist der Menschen durch. Und … ja genau, die Musik entführt Dich.“

Die Mischung ist tatsächlich mehr als gelungen und man kann sich dem Schauer des Heiligen kaum entziehen, wenn Dechen zum Beispiel das Tara-Mantra und Regula parallel das Ave Maria anstimmt. Vollendet werden die Darbietungen von Tina Turners Stimme und den tiefschürfenden Texten, die vom Geiste Rumis und anderer Meister durchdrungen sind. Und: „Beyond“ soll zum Mitsingen anregen: „Unser ‚Beyond‘-Slogan ‚Sing – singing takes you beyond‘“, erklärt Regula Curti, „lädt zum Singen ein.“ „Und dabei spielt es gar keine Rolle, ob man nun schön und korrekt singt“, ergänzt Dechen Shak- Dagsay. „Es geht darum, dass man die Lieder im Bewusstsein singt, dass es abertausende Gleichgesinnte gibt, die gerade in diesem Moment eines der ‚Beyond‘- Lieder singen, um in die große Kraft von ‚Beyond‘ einzutauchen und lebensfroh und gestärkt herauszukommen.“

CD-TIPP
Beyond
55 Min., € 19,90