Die sanfte Medizin Tibets

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„Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt – dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein.“
14. Dalai Lama

Den Mönchsärzten Tibets ist es zu verdanken, dass uns eine Medizintradition erhalten blieb, die konsequent heilendes Wissen und Rituale für Mensch und Natur in den Mittelpunkt der Therapie stellt und dabei nur ein Ziel vor Augen hat: Einheit und Gesundheit von Körper, Geist und Seele. Sie ist eines der Wunder dieser Welt. Ihre Lebensphilosophie zeigt intelligentes die Menschheit bereicherndes Wissen auf. Ihre Medizin vereint das Wissen verschiedener Heilsysteme: des indischen Ayurveda, der TCM, der persischen Unani- Medizin und der mongolisch-schamanistischen Bönmedizin. Niedergeschrieben wurde das gesammelte Wissen im 12. Jhd. von dem tibetischen Arzt Yuthog Yonten Gonpo im Gyüschi (Vier Tantras), dem bis heute gültigen Grundlagenwerk.

Er berief sich auf Wissen, das der „Medizin-Buddha“ Sakyamuni den Menschen vor Urzeiten überliefert habe. Die enge Verbindung von Medizin und Spiritualität macht die tibetische Medizin zu einer einzigartigen Erscheinung, die unsere Sichtweise von Gesundheit und Krankheit um wertvolle Elemente bereichert. Dieser Artikel will Ihnen in seiner Kürze die Essenz dieses medizinischen Systems darstellen und dabei die wichtigsten Prinzipien und deren zukunftsweisende Potenz vor dem Hintergrund der respektvollen ,längst überfälligen Integration, in eine wirklich ganzheitliche Medizin.

Nus.pa – die Lebensenergie
Jede irdische Manifestation ist Ausdruck einer allumfassenden Kraft, einer dynamischen Energie, die jedes Lebewesen durchdringt und stark oder eher schwach zum Ausdruck kommen kann. Lebendigkeit, Begeisterungsfähigkeit, Gelassenheit, innere Stärke, Mut und Freude sind Ausdruck eines gleichmäßigen Flusses dieser Lebensenergie. Der Mensch, dessen Lebensenergie so fließt, hat einen klaren, festen Blick, leuchtende Augen, eine starke, deutliche Stimme und ein bestimmtes, präsentes Auftreten, sein Abwehrschild, das Immunsystem, ist intakt.

Nus.pa wird aus zwei großen Hauptquellen genährt: der karmischen („vererbten“) Konstitutionsenergie und der durch persönliche Achtsamkeit und „Disziplin“ erworbenen Energie:

  • Energie aus gesunder und typgerechter Nahrung
  • Energie aus Familienstruktur und befriedigenden sozialen Beziehungen
  • Energie aus dem Kontakt und Verstehen der Natur und ihrer Gesetze
  • Energie aus Liebe, Leidenschaft, Begeisterung und Freude für das, was man ist, haben und tun darf
  • Energie aus dem Gefühl, in jedem Augenblick am richtigen Ort auf dem richtigen Weg zu sein
  • Energie aus Mitgefühl (Verzeihen), Dankbarkeit und dem Akzeptieren von Gegenwart und Vergangenheit
  • Energie durch tugendhaftes Denken und richtiges Verhalten

Im Mittelpunkt steht die Überzeugung, dass das Bewusstsein das Sein bestimmt, dass der Mensch ist, was er denkt! So ist der gesunde Geist die wesentliche Quelle von Nus. pa und damit Grundvoraussetzung für Gesundheit. Die sich auf diese Weise nährende Energie bleibt im Fluss durch ein harmonisches Zusammenspiel ihrer fünf Elementprinzipien Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser und der sich aus ihr formenden Lebensessenzen rLhung (Wind), mKhris-pa (Galle) und bad-kan (Schleim).

Die drei Lebensessenzen (Energieprinzipien)
Das Wissen um die Eigenschaften der drei Lebensessenzen und ihrer dynamischen Wechselwirkungen und Prinzipien ist der wesentliche Schlüssel zum Verständnis der tibetischen Auffassung von Krankheit und Gesundheit. Das gesamte Universum ist ebenso wie der Mensch eine Erscheinung der Manifestationsvielfalt dieser drei Energieprinzipien und der mit ihnen verbundenen Aspekte, d. h. eine Komposition von geistigen, psychischen und körperlichen Prozessen, die in strukturbildenden, sich wandelnden und beharrenden Phänomenen erscheinen.

  • rLhung (Wind) – die Energie der Formierung (Holz): rLhung steht für das bewegliche strukturbildende Element in Körper und Geist und ist an allen physiologischen Prozessen beteiligt, die ihrem Wesen nach dynamisch sind. Es ist die treibende und formierende Kraft hinter den vegetativen Funktionen Atmung, Herztätigkeit und Peristaltik, steht aber auch für kognitive und geistige Aktivitäten.
  • mKhris-pa (Galle) – das Feuer des Lebens: mKhris-pa steht für die unterschiedlichen Arten von Wärme im Körper und ist am Prozess des Metabolismus, des ständigen Wandels beteiligt und damit auch am Wechselspiel z. B. „hochkochender“ psychoemotionaler Reaktionen.
  • bad-kan (Schleim) – das Feste und Flüssige (Erde, Metall, Wasser): badkan steht für alle Faktoren des Flüssigen und Festen im Körper. Es erfüllt mechanische stabilisierende, zusammenhaltende und verfestigende Funktionen.

Wenn diese Körperessenzen durch äußere oder innere Auslöser in einen Zustand des Mangels oder des Überschusses getrieben werden, stören sie sich gegenseitig. Unwohlsein, Symptome und Krankheit sind die Folge.

Die Wurzeln der Krankheit aus tibetischer Sicht
Das Konzept der fließenden Energie, des Tanzes der fünf Elemente und des Wechselspiels der drei Lebensessenzen Wind, Galle und Schleim liefert das „Missing Link“ zwischen geistig-emotionalen Entgleisungen bzw. energetischen Stauungen (messbar über die Pulswellen) und deren körperlichen Auswirkungen in Form von Symptomen, die unverstanden zu Krankheiten eskalieren.

Geistesgifte Energetische Störungen
Gier (Begierde oder Anhaftung) Dö-chag rlung – Wind
Hass (Zorn, Agression oder Neid) Unwissenheit, Verblendung, Trägheit She-tang mkhrispa – Galle
missverständliche Annahme eines Ich Ti-mug badkan – Schleim

Drei durch falsches Denken ausgelöste „Geistesgifte“ bestimmen dabei maßgeblich das geistige, emotionale und körperliche Wohlbefinden: Der Verstand pendelt ständig ruhelos zwischen Angst und Gier, zwischen Überaktivität und Trägheit, zwischen Einsicht, gutem Willen und Resignation.

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So bestimmt ein endloses Störfeuer von Gedanken und Vorstellungen das Sein. Zwischen Überaktivität (Wind, ind. „Raja“) und Schlaffheit (Schleim, ind. „Tamas“) im ständigen Außen kommt die Bewusstheit für „das, was wirklich ist“ zu kurz. Die schleichende Vergiftung falscher Selbstbilder entfremdet uns zunehmend von uns selbst. Wir leben in falschen Identitäten: Ich bin … zu klein; ich bin … arbeitslos; ich bin … Deutscher; ich bin schuldig, traurig, wütend, unglücklich etc. Leid ist die natürliche Folge. Ein Beispiel für falsches Denken ist die Begierde. Die rastlose Sehnsucht nach Scheinbefriedigungen (Gier nach Aufmerksamkeit, Geld, Macht, Liebe, Ansehen usw.) treibt in die sog. „Windkrankheit“. Darüber hinaus steuern im Wesentlichen fünf in den Energiebahnen zirkulierende Grundemotionen die energetische Balance:
Trauer und Kummer, Sorgen und Grübeln, Wut (auch Hass, Neid und Eifersucht), Freude und Leidenschaft (wenn nicht vorhanden) sowie die unterschiedlichen Facetten der Angst. Diese Grundemotionen können das innere Gleichgewicht stören und über die Pulsdiagnose diagnostizierbare Stauungen (Blockaden) im Fluss des nus.pa bewirken. Diese Blockaden äußern sich, wenn „das Maß voll“ ist, zunächst in körperlichen Symptomen („Warnsignale!“), die, wenn sie nicht achtsam verstanden werden und keine Verhaltensänderung erfolgt, zu Krankheiten eskalieren. Die Unwissenheit, Unbewusstheit und träge Ignoranz des Menschen ist die dritte Krankheitsursache: nicht hinschauen; nichts ändern wollen; eigentlich wissen, was zu tun wäre, es aber dennoch nicht tun … Nur wer den Willen zu mehr Wissen und Verstehen realisiert und die Charakterstärke aufbringt, auch danach zu handeln, kann die ihm innewohnende Selbstheilungskraft aktivieren. Die unmittelbare Auswirkung dieser drei Gifte führt zu einem gestörten Gleichgewicht der drei Körperessenzen und damit z. B. zu folgenden Krankheiten:

Windkrankheit
Klimatische Faktoren wie Wind und Kälte können das Gleichgewicht von außen stören. Von innen heraus sind es Unzufriedenheit und emotionale Anhaftungen, die zu Stress, permanenter Überlastung und Unruhe führen. Jedes Festhalten und jeder Widerstand gegen das, was ist, blockiert den Energiefluss.

Beispiele häufiger Symptome: Halsund Augenerkrankungen, Schulter-Nackenschmerzen, Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Gallenkoliken, Hörsturz, Krämpfe, Melancholie, Depression, Nasenbluten, Nägelbeißen, Schwindel, Rückenschmerzen. Aufgabe: Dankbarkeit für das was bereits ist, Suche aufgeben da unnötig, im „Hier und Jetzt“ Innehalten und Stille suchen,Herzensfreude wiederentdecken, das Geschaffene dankbar achten, Erwartungen herunterschrauben, klare Fokussierung auf das Wesendliche, die Extreme Wind und Kälte sowie Kälte auslösende Getränke und Speisen meiden („Schlafen Sie nahe der Feuerstelle“).

Gallekrankheit
Äußerliche Hitze, Verdauungshitze durch schlechte Nahrung oder ein innerliches „Hochkochen“ von Emotionen können eine Gallekrankheit auslösen. Aber auch ein Mangel an Freude, Leidenschaft und Lebenssinn kann die zugrunde liegende „Herzenergie“ schwächen.

Häufigste Symptome: Herzschmerzen, Herzstolpern, Herzklopfen und Herzrasen, Infarkt, Ängste, Manie, Gicht, Herzneurose, Herzschwäche, Hypotonie, Kreislaufstörungen, Schilddrüsenüberfunktion, Schlaganfall, Schock, unkontrolliertes emotionales Verhalten, todtraurig, weinerlich oder aber extrem aufbrausend. Aufgabe: Stolz und Dominanz überwinden, das Herz öffnen, Mitgefühl entwickeln und sich der eigenen Intuition öffnen (der Melodie des Herzens lauschen). Bei Überforderung häufiger Ruhepausen einlegen, übermäßige Hitze meiden, abkühlen, viel trinken, kühlende Speisen und Getränke, wenig würzen („Schlafen Sie nicht zu nah am Feuer“).

Schleimkrankheit
Schleimkrankheiten entstehen meist durch schlechte Ernährung und Bewegungsmangel, aber auch durch viel Grübeln. Oft sind sie gepaart mit geistiger Unbeweglichkeit, Konventionalität und Starrheit. Häufigste Symptome: Blutarmut, Appetitlosigkeit, Heißhunger, Esssucht, Bindegewebsschwäche, verlangsamtes Denken, häufiges Grübeln, Depression, Diabetes, Magenschleimhautentzündungen, Hämorrhoiden, Krampfadern, Afterbrennen, Muskelschwäche, Beinödeme, Gebärmuttersenkung, Verstopfung, Übergewicht, Harninkontinenz, Trägheit.

Aufgabe: Engstirnigkeit und Trägheit durch Disziplin überwinden, Flexibilität und Toleranz entwickeln, Vertrauen + Mut um aktiv Herausforderungen anzunehmen, sportliche Aktivität und Bewegung, schweres, fettiges Essen vermeiden, leichte Nahrung, vor allem Obst und Salate bevorzugen. Spontaneität fördern, Routine vermeiden, Visionen entwickeln. Hier die wichtigsten inneren und äußeren Faktoren, die Krankheit auslösen.

Innere Faktoren Äußere Faktoren
1. Falsches Denken 1. Falsche Nahrungsmittel
2. Emotionen: Wut (Hass, Neid, Eifersucht), Freude (zu wenig), Sorgen, Trauer, Angst 2. Gifte
3. Nichtachtung körperlicher, psychischer und spiritueller Grundbedürfnisse (Unwissenheit) 3. Jahreszeiten und Klima (Wind, Hitze, Kälte, Feuchtigkeit, Trockenheit)
4. Falsches Verhalten 3. 4. Biologische Faktoren
5. Lebenszyklen und das Alter 5. Beseenheit durch Dämonen (z.B. Psychosen, Neurosen)
6. Konstitution und angeborenes Stuktivpotential 6. Kosmische (auch astrologische) Einflüsse
7. Karma (Missbildungen, ‚genetische‘ Defekte, etc.)
8. Störungen im Familiensystem

Diagnostik

Über Jahrtausende ausgereifte Diagnoseverfahren der genauen Beobachtung und Betastung des Körpers lassen Krankheiten bereits im Frühstadium erkennbar werden. Sie liefern die Diagnose, die bereits Hinweise auf die Ursache offenbart und damit die Botschaft für die notwendige Verhaltensänderung in sich trägt.

Pulsdiagnose
Die Pulsdiagnose als Kernelement tibetischer Diagnostik ist ein erstaunlich präzises Diagnoseverfahren, das neben langjähriger Erfahrung ein hohes Maß an Intuition und Fingerspitzengefühl erfordert. Der ausgeruhte Arzt legt Zeige-, Mittel- und Ringfinger direkt nebeneinander an bestimmten Pulsstellen auf die Haut des Patienten, um dann einen Finger nach dem anderen nach unten zu drücken – wie beim Klavierspielen. So wie ein Sturm riesige Wellen aufbäumen kann oder nur sanft Windwellen einen See berühren, lassen sich neben Länge, Breite, Tiefe, aber auch Kraft, Fülle und Form der einzelnen Pulswellen 15 Pulsqualitäten unterscheiden. Die Art der Pulswellen an den entsprechenden Taststellen macht eine sehr präzise Aussage über die mit ihnen korrespondierenden Organe möglich. Der intuitiv klare Arzt kann eine genaue Aussage über den Energiestatus des Patienten, seine emotionale Verfassung und den zugrunde liegenden „Mißverständnissen“ machen.

Diagnose durch Augenschein
Die Zungendiagnose steht im Mittelpunkt der Betrachtung, wobei besonders Form, Farbe, Feuchtigkeitsgehalt und Farbverteilung auf dem Zungenkörper eine wichtige Rolle spielen. Beispielsweise weisen Zahneindrücke am Zungenrand auf eine Schleimkrankheit (Schwäche des Erdelements) hin. Besondere Beachtung finden auch Haut, Gestalt und Konstitution, Haltung, Bewegung, Reinlichkeit, Zähne, Augen, Blickfestigkeit und Ausstrahlung.

Urindiagnose
Der Urin ist ein außerordentlich wichtiges diagnostisches Medium. Er wird auf Farbe, Dunst, Geruch und Blasenbildung hin untersucht. Grundsätzlich gilt, dass heller, klarer und reichlicher Urin mit großer Blasenbildung (beim Umrühren) auf eine Kältekrankheit hinweist, während dunkler, trüber und spärlicher Urin eine Hitzekrankheit anzeigt. Bei Gallekrankheiten ist er z. B. übel riechend, dunkelgelb, trübe und geht manchmal sogar leicht ins Rötliche über.

Diagnose durch Hören und Riechen
Auch z. B.Stimme, Klang, Sprache, Redefluss und Atmung des Patienten sowie Mund- Schweißgeruch werden aufmerksam registriert.

Diagnose durch Befragung
In einem grundsätzlich erst der gründlichen Untersuchung folgendem Gespräch wird der Patient besonders nach seinen Gewohnheiten, seinem spirituellen Lebenskonzept, nach Lebenssinn, Leidenschaften, Freuden, Sorgen, sozialer und familiärer Einbindung gefragt, bevor dann ein individueller, alle Lebensbereiche umfassender Therapieplan erstellt wird.

Die Therapie
Betrachtet man die Essenz der Tibetischen Medizin von damals („Medizin- Buddha“ Sakyamuni) bis heute (14. Dalai Lama) unter dem Blickwinkel ihrer Effizienz, Integrierbarkeit und Praktikabilität hier im Westen, so findet man neben zukunftsweisenden früherkennenden Diagnoseverfahren (besonders Pulsdiagnose) und zahlreichen effektiven Therapieverfahren eine Schatztruhe voll mit wichtigen Lebensweisheiten, die das unsichtbare Netzwerk und die Faktoren, die das Menschsein bestimmen, zu ordnen vermögen. In einem ganzheitsmedizinischen Ordnungskonzept wird diese Kunst des Heilens zeitgleich auf körperlicher und geistiger Ebene umgesetzt.

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Heilkräuter, Ernährung
und spezielle Heilverfahren

Heilkräuter und Pillen aus pflanzlichen, tierischen, mineralischen und metallischen Substanzen aus dem Himalaja, geerntet nach strengen astrologischen Regeln, werden nach uralten bewährten Rezepten hergestellt. Sie sind in der Lage Krankheiten erstaunlich effektiv zu behandeln.

Typgerechte, der Tages- und der Jahreszeit angepasste Nahrungmittel, gezielt nach ihren Geschmacks- und Wirkqualitäten (Zuordnung zu den fünf Elementen) eingesetzt, wirken wie Heilmittel und stärken das Gleichgewicht der Lebensessenzen. Moxatherapie, Akupunktur, Öl- und Klangschalenmassagen, Kräutereinreibungen, Einrenktechniken, Aderlass und Schröpfen sind spezielle Therapieverfahren, die richtig eingesetzt zur Gesundung führen.

Behandlung durch spirituelle Therapien wie Heilungsrituale (Suggestivmantras) und spezielle Geistes-und Körperübungen beschleunigen und vertiefen den Heilungsprozess. Dazu gehören neben Lu Jong, Kum Nye und Atemübungen regelmäßige Kontemplation in Stille und Askese. Unabdingbar für tief greifende Heilung ist die Meditation, die konzentrierte Sammlung in der Stille, um dem Lärm des Alltags etwas entgegenzusetzen, den Geist zur Ruhe kommen zu lassen, Bewusstheit und Wachheit mittels traditioneller Technik zu trainieren (geistiges „Zähneputzen“).

Änderung der Verhaltensund Lebensgewohnheiten
Gespeist und beseelt mit traditionellem und aktuellem Gedankengut des Dalai Lama (Wohlwollen, edles Verhalten, Liebe und ein frohes Herz sind die beste Arznei) fungiert der tibetisch orientierte Arzt als Berater und Geburtshelfer neuer heilender Ideen. Dabei ist er selbst bemüht, vorbildhaft aus spiritueller Wachheit zu handeln. Mit lebensordnenden Gesprächen informiert und motiviert er mit der richtigen Potenz, um „mundgerecht“ den Weg zur Freiheit von krankmachenden Einschränkungen und Anhaftungen fortzuschreiten.

So wird Krankheit zur Chance für einen Neuanfang, Auslöser eines neuen Lebensabschnittes. Wir erhalten die Möglichkeit, mit neuer Kraft das zu verwirklichen, was von Natur aus in uns angelegt ist.