Bruno Würtenberger

Bewusstsein

Bewusstsein funktioniert und agiert nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten. Das wohl am schwersten Verständliche daran ist, dass Bewusstsein – und somit du – in der Lage (b)ist, diese Gesetzmäßigkeiten zu verändern. In meiner Arbeit geht es darum, zu erforschen, wie Bewusstsein funktioniert und wie man es gezielt nutzen kann.

Bruno Würtenberger
Bruno Würtenberger schreibt regelmäßig Kolumnen für newsage. Er ist Autor und Bewusstseinsforscher und leitet weltweit Kurse, Seminare und Workshops zu Themen der Bewusstseinsforschung und -erweiterung. Zudem entwickelte er das empirische und ganzheitliche Bewusstseins-Training Free Spirit.

Bewusstsein hat weniger mit dem Verstand als mit dem Gefühl zu tun. »Erwacht« oder »erleuchtet« zu sein bedeutet also nicht, dass dein Verstand eine Verwandlung erfährt, sondern dein Herz. Das Herz muss also erhellt, »erleuchtet« werden. Daraus resultiert die Bewusstwerdung deiner selbst als vollkommener Schöpfer deiner eigenen Realität.

Die Arbeit am eigenen Bewusstsein bedeutet also eine Säuberung deines Gehirns und deines Gefühls. Ja, insofern ist Bewusstseinsarbeit immer »Gehirnwäsche«. Dies sollte nicht negativ interpretiert werden. Die meisten Menschen tun leider nichts für die Säuberung ihres Verstandes und fürchten sich sogar davor, weil es bedeutet, dass sie sich ändern müssten. Aber das wollen sie nicht. Es ist ja alles so bequem und gewohnt und es funktioniert ja auch bis zu einem gewissen Grade … Also bezeichnet man alles, was irgendwie mit Bewusstseinsarbeit verbunden ist, als »gefährliche Gehirnwäsche«. Diese Kritik müssen wir uns gefallen lassen. Das ist okay, und verständlich. Immer wenn Menschen Angst haben, beginnen sie, andere anzugreifen. Das ist eine der typischen Verhaltensweisen eines Menschen mit unerleuchtetem Bewusstsein.

Wir sollten sehr verständnisvoll sein, denn du musst wissen, dass es eine der schwierigsten Herausforderungen für das menschliche Bewusstsein ist, seinen eigenen Standpunkt zu verlassen und einen vollkommen anderen einzunehmen. In dem Moment, wo dir dies gelingt, weißt du, dass alle immer Recht haben – von ihrem Standpunkt aus betrachtet.

Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Ansichten über das Entstehen der Realität. »Realität« meint hier nicht Wahrheit, sondern das, was jemand als seine persönliche Wahrheit, seine persönliche Realität erfährt. Darüber hinaus gibt es auch eine gemeinsame Realität, z. B. von Familien, Freunden, Gruppen, Nationen oder der Menschheit als Ganzes. Hier streifen wir gerade das sogenannte Massenbewusstsein. Das kollektive Bewusstsein bestimmter Menschen setzt sich aus gleichartigen Überzeugungen oder Glaubensmustern zusammen.

Was sind also die beiden Ansichten?

Variante 1:
Ich bin der Schöpfer meiner Realität. Dies wäre das Erschaffen aufgrund von Wünschen (Ich will …).

Variante 2:
Ich bin nicht Schöpfer. Dies wäre das Erschaffen aufgrund von Widerstand (Ich will nicht …).

Bei Variante 2 ist rasch ersichtlich, dass es sich hierbei um ein Opferbewusstsein handelt, welches davon ausgeht, dass man selbst nicht Schöpfer oder Erschaffer ist. Aber ist dem wirklich so, oder haben wir uns einfach immer weiter »reduziert«, bis wir unsere wahre Größe nicht mehr erkennen konnten?

Da meines Erachtens und aufgrund meiner Forschungen jede Realität einem Glaubensmuster entspringt, kann ich nicht sagen, dass Glaube wahr und Aberglaube falsch sei. Aber ich weiß, dass ein Opferbewusstsein das Leben nicht verstehen kann und sich deswegen mit Ideen von Schicksal, Karma, Schuld und Sünde aus der Misere zu retten versucht. Hier befindet sich dann der optimale Nährboden für Religionen, Sekten oder auch esoterische Geheimzirkel. Du erkennst solche irreführenden Gemeinschaften sehr schnell daran, dass ihr System das alte »Gut und Böse«-Schema aufrechterhalten muss. Bewusstseinsforschung jedoch kennt weder »Gut« noch »Böse«, sondern bloß die Gleichwertigkeit aller Dinge, Ideen und Seinsmöglichkeiten.

So, und jetzt kann Bewusstseinsforschung beginnen!